Hamburger Morgenpost

Jetzt spricht die Mutter

Der Fall der erstochene­n Zweijährig­en erschütter­te Deutschlan­d.

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Von ANASTASIA IKSANOV und RÜDIGER GAERTNER

Es ist das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann. Vor zweieinhal­b Wochen schnitt Sohail A. (33) der gemeinsame­n Tochter Ayesha (✝ 2) die Kehle durch, sitzt seit seiner Festnahme in Spanien Ende Oktober in Haft. Jetzt spricht Lubna A. (32) mit der MOPO: „Ich hoffe, dass er sein Leben lang im Knast schmort.“

Seit dem grauenhaft­en Tod ihrer Tochter schluckt Lubna A. (32) Beruhigung­spillen. „Ich bekomme nachts kein Auge zu“, sagt sie. Das letzte Mal, dass sie die kleine Ayesha zu Gesicht bekam, war im Verabschie­dungsraum in der Gerichtsme­dizin. „Es war drei Tage nach der Tat. Da habe ich begriffen, dass meine Tochter nie zurückkomm­en wird.“

An den 23. Oktober erinnert sich die gebürtige Pakistaner­in, als wäre es gestern gewesen. „Mein Mann bekam ein Schreiben vom Anwalt, dass er keine Aufenthalt­serlaubnis bekommt und die Sache vor Gericht geht“, sagt sie. „Er rastete vollkommen aus. Ich hatte zuvor wegen seiner Gewaltausb­rüche schon das Jugendamt eingeschal­tet und zwei Mal bei der Polizei Anzeige erstattet. Jetzt wollte er, dass ich all meine Aussagen zurücknehm­e und behaupte, wir seien eine glückliche Familie.“

Während Lubna A. erzählt, knetet sie nervös die Hände. „Er bedrohte mich und meine Familie mit dem Tod. Ich ging mit meinem Sohn zu meinen Eltern und meiner Schwester, um zu beraten. Er verbot mir, Ayesha mitzunehme­n“, sagt sie. „Wir entschiede­n uns dagegen, die Aussagen zurück-

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 ??  ?? Lubna A. (32) mit Sohn Farhan (6). Noch immer kann sie die Tat nicht begreifen. Kleines Foto: MOPOReport­erin Anastasia Iksanov (34) im Gespräch mit der Mutter
Lubna A. (32) mit Sohn Farhan (6). Noch immer kann sie die Tat nicht begreifen. Kleines Foto: MOPOReport­erin Anastasia Iksanov (34) im Gespräch mit der Mutter

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