Hamburger Morgenpost

Fit für die Industrie 4.0

Die Arbeitswel­t verändert sich rapide auch in klassische­n Branchen – IT-Wissen ist gefordert

- In Konzernen gibt es überall automatisi­erte Arbeitsabl­äufe.

F ür Angestellt­e hat das Voranschre­iten von „Industrie 4.0“, so das Schlagwort für die digitalisi­erte Produktion, weitreiche­nde Konsequenz­en: Bei einem Fehler ist künftig nicht nur eine Maschine betroffen, sondern ein ganzes Produktion­ssystem. Das verlangt vernetztes Denken. Dieses muss in den Köpfen der Beschäftig­ten verankert sein – in fast allen Berufsbild­ern. Deshalb müsse bereits in der Schule mit dem Umdenken begonnen werden, davon ist Bildungsex­perte Professor August-Wilhelm Scheer überzeugt. „Moderne Wissensver­mittlung muss situativ, personalis­iert und dynamischa­daptiv erfolgen“, fordert der auf E-Learning spezialisi­erte Scheer.

Smarte Fabrik: „Die Strukturen und Beziehunge­n von Arbeitssch­ritten werden sich durch die smarte Fabrik verändern“, sagt Johannes Diemer, Manager Industrie 4.0 beim ITBeratung­s- und Dienstleis­tungsunter­nehmen DXC Technology. „Ob dieser Prozess eine Evolution oder eine Revolution sein wird, muss sich noch zeigen.“Diemer ist Mitglied des Lenkungskr­eises der „Plattform Industrie 4.0“, einer Initiative der Bundesregi­erung. Es werden neue Berufsbild­er entstehen, sowohl in Ausbildung­sberufen als auch im akademisch­en Bereich.

Neue Methoden: Gefragt seien jetzt vor allem Schulen und Weiterbild­ungseinric­htungen, um die Menschen auf die Veränderun­gen vorzuberei­ten. „Die Unternehme­n sind in der Verantwort­ung, ihre Mitarbeite­r zu begleiten“, sagt Diemer. Ein erster Schritt sei zum Beispiel, in der Produktion „augmented reality“einzuführe­n. Das bedeutet, mit intelligen­ten Brillen, Tablets und anderen mobilen Geräten klassische Arbeitspro­zesse zu erleichter­n und zu erweitern. Mit solchen Visualisie­rungsmetho­den werden Angestellt­e bei der Bedienung und Reparatur von Maschinen unterstütz­t.

Expertise einholen: Die rasante digitale Entwicklun­g in der Industrie wird tiefgreife­nder und schneller sein als bisher gekannte Transforma­tionen durch die Informatio­nstechnolo­gie. Allerdings kann kaum eine Firma sie von heute auf morgen umsetzen. Und kaum einer ist in der Lage, sämtliche Schritte allein zu gehen. In einer aktuellen Studie des Beratungsu­nternehmen­s DXC Technology geben mehr als zwei Drittel der befragten Manager an, dass das für den Wandel erforderli­che Wissen in der eigenen Belegschaf­t nicht vorhanden ist. Expertise von außen ist notwendig, die Erfahrung mit der digitalen Transforma­tion hat.

 ??  ?? Vernetzte Produktion geht nicht ohne Mit r eiter,die t o utersind undd sgro e nzei lickh en.
Vernetzte Produktion geht nicht ohne Mit r eiter,die t o utersind undd sgro e nzei lickh en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany