Koks-Ärger für CDU-Mann
Ermittlungen gegen Fraktions-Vize im Bezirk Mitte: Hat Matthias Lloyd Dealern geholfen?
Matthias Lloyd ist der Fraktions-Vize der CDU im Bezirk Mitte, zudem Ortsvorsitzender der Partei in Finkenwerder – und hat jetzt so richtig Ärger mit der Justiz. Es geht um Kokain und den Vorwurf des Handels. Offenbar droht dem 38 Jahre alten Politiker im Falle einer Verurteilung sogar eine Gef ngnisstrafe.
CDU-Politiker im DrogenSumpf? Die Parteikollegen von Lloyd reagierten betroffen auf die Nachricht. Auf Nachfrage der MOPO am Sonntag sagten CDU-Bezirks-Chef Gunter Böttcher sowie der CDU-Kreisvorsitzende Mitte, Christoph de Vries, zum Fall ihres Parteikollegen: „Die in der Presse erhobenen Vorwürfe gegen Herrn Lloyd wiegen schwer und machen Partei- wie Fraktionskollegen sehr betroffen. Dies gilt gerade für uns als Partei, die für Recht und Ordnung steht. Wir haben aber bislang keine belastbaren Beweise vorliegen, die die Vorwürfe bestätigen.“
Die „Bild“hatte am Sonnabend berichtet, dass die Wohnung von Lloyd am Dienstag durchsucht worden ist. Die Ermittler sollen bei ihm 27 Gramm Kokain gefunden haben, der Politiker darauf in in Polizeigewahrsam genommen worden sein.
Die Vorwürfe wiegen schwer, denn der Besitz ist nicht die einzige Straftat, wegen der ermittelt wird: „Wir haben ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beihilfe zum Drogenhandel in nicht geringer Menge eingeleitet. Das ist ein Verbrechen nach dem Betäubungsmittelgesetz, das mit Haft zwischen einem und 15 Jahren bestraft werden kann“, bestätigt Staatsanwaltschafts-Sprecher Carsten Rinio der „Bild“. Lloyd habe auch mehrfach Kokain selbst gekauft.
Bei der CDU in HamburgMitte will man die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten und anschließend „die gebotenen Konsequenzen“ziehen. „Zunächst gilt weiterhin die Unschuldsvermutung“, so Böttcher und de Vries. Lloyd zur MOPO am Sonntag: „Es ist richtig, dass ich Beschuldigter in einem Verfahren bin.“Zu den genauen Vorwürfen wollte er sich nicht äußern. Über mögliche politische Konsequenzen werde er mit seinen Parteifreunden reden, so Lloyd.