Kauczinskis verrücktes Debüt
2:2 gegen Duisburg
Er hatte mitgelitten, mitgefiebert, alles gegeben. Mit heiserer Stimme saß Markus Kauczinski nach seinem Trainer-Debüt beim 2:2 gegen den MSV Duisburg auf der Pressekonferenz des FC St. Pauli und rang nach einer Einschätzung. „Ich bin hin- und hergerissen“, gestand er. „Einerseits bin ich enttäuscht, dass es nicht zu drei Punkten gereicht hat. Aber eigentlich freue ich mich, denn die Mannschaft hat richtig Gesicht und großes Herz gezeigt.“
Bis gestern war die Bilanz des 47-Jährigen am Millerntor makellos, dreimal hatte er mit dem Karlsruher SC auf dem Kiez gewonnen. Und nach der zwischenzeitlichen 2:1Führung sah es so aus, als käme Sieg Nummer vier oben drauf. „Da hatten alle das Gefühl, dass wir das Spiel im Griff haben“, sagte der Mann, der am vergangenen Mittwoch Olaf Janßen beerbt hatte. „Wir sind richtig ins Rollen gekommen.“Die Rote Karte für Aziz Bouhaddouz nach einer unfassbaren Disziplinlosigkeit kostete Kauczinski schließlich einen Traum-Einstand.
Neben einem kräftigen Rüffel für den Sünder hatte der neue Coach aber viel Lob parat. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Denn man muss überlegen, wo man herkommt mit den deutlichen Niederlagen von Fürth und Bielefeld plus den Trainerwechsel. Das hat alles Spuren hinterlassen.“Und so konnte er am Ende mit dem Remis doch irgendwie leben. „Auch dieser Punkt“, schloss er, „ist wichtig.“