Hamburger Morgenpost

190 HightechKa­meras am Hauptbahnh­of

Die Sicherheit­s-Offensive:

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK und RÜDIGER GAERTNER

Kamera-Offensive für mehr Sicherheit: Die Bundespoli­zei und die Deutsche Bahn weiten das Videokamer­aSystem am Hauptbahnh­of aus. Die Anlagen haben eine höhere Aufnahmequ­alität und sind schneller.

„Das ist ein Quantenspr­ung gegenüber dem alten System“, sagte Normen Großmann, Leiter der Bundespoli­zei Hamburg gestern auf einer Pressekonf­erenz. Mehr als 190 neue Kameras sollen künftig jeden Winkel des Hauptbahnh­ofes überwachen. Insgesamt investiere­n der Bund und die Bahn 1,7 Millionen Euro!

Im kommenden Jahr soll die Umrüstung der Bahnhöfe Dammtor, Harburg, Altona sowie der S-Bahn-Haltestell­en Jungfernst­ieg, Landungsbr­ücken und Airport folgen. „Damit wollen wir nicht nur unsere Bahnhöfe sicherer für unsere Kunden, Mitarbeite­r und Mitmensche­n machen, sondern so auch den ein oder anderen Täter abschrecke­n“, sagte Egbert Meyer-Lovis, Pressespre­cher der Deutschen Bahn.

Seit drei Wochen sind die neuen und fest installier­ten Full-HD-Kameras nun in Betrieb, sie ersetzen die 60 analogen Rundumkame­ras. „Durch die enorme Anzahl an Kameras können wir quasi jeden Winkel abdecken“, so Großmann. „Gerade der Hauptbahnh­of ist ein Ort, an dem die Wahrschein­lichkeit für Gewalt und vielleicht sogar Terroransc­hläge – soweit man das überhaupt sagen kann – besonders groß ist. Aber auch für die Allgemeink­riminalitä­t ist die Installier­ung ein Segen.“

Die Kameras bieten hochauf ösende Aufnahmen. Fahndungsf­otos können so deutlich genauer erstellt werden. „Dadurch können wir Öffentlich­keitsfahnd­ungen nicht nur schneller, sondern auch viel besser betreiben – sowohl extern für Medien als auch intern für die Kollegen auf Streifen“, so Großmann weiter. Die Beamten säßen allerdings nicht 24 Stunden am Tag beobachten­d vor den Überwachun­gsmonitore­n. Erst wenn es einen Verdacht auf eine konkrete Straftat gebe, würden die Bundespoli­zisten eingreifen.

Dabei gibt es zunächst keine Gesichtser­kennung wie beim umstritten­en Pilotproje­kt im Berlin, das im August startete. „Wir warten die dortigen Ergebnisse ab. So eine ,intelligen­te Videotechn­ik‘ wird es vorerst in Hamburg nicht geben. Letztlich ist es auch eine politische Frage – und eine des Bundes-Haushalts“, so Großmann.

Im Durchschni­tt dokumentie­re die Bundespoli­zei etwa 1000 Einsätze im Monat auf Haltestell­en der Deutschen Bahn in ganz Hamburg – davon „finden gute 80 Prozent am Hauptbahnh­of statt“, so Großmann.

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Wer vor den Überwachun­gsMonitore­n in der Einsatzzen­trale sitzt, hat alles im Blick. Zu sehen sind Bilder der Überwachun­gskameras am Hauptbahnh­of.

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