Hamburger Morgenpost

Verkaterte Partygänge­r blockieren Notaufnahm­e

Die Kritik der Hamburger Mediziner:

- STEPHANIE LAMPRECHT stephanie.lamprecht@mopo.de

Silvester naht und Hamburgs Notaufnahm­en bereiten sich auf die arbeitsrei­chste Nacht des Jahres vor. Zunehmend tauchen jedoch Patienten auf, die eine etwas andere Notfall-Behandlung suchen: Immer mehr Partygänge­r wollen ihren Kater „behandeln“lassen. Jan-Christoph Lewejohann, Leiter der Notaufnahm­e im Asklepios-Krankenhau­s Wandsbek klagt: „Kater-Patienten verstopfen die Notaufnahm­en!“

Prosit Neujahr! Viele Partygänge­r bezahlen den alkoholsel­igen Jahreswech­sel am Neujahrsta­g mit Kopfschmer­zen, Übelkeit, Schwindel. Alles nicht schön, aber kein Drama.

„Aus notärztlic­her Sicht ist ein Kater eine Bagatelle“, sagt Dr. Jan-Christoph Lewejohann, „gegen die Übelkeit kann man sich einen Tee machen, gegen Kopfschmer­zen eine Tablette nehmen. Außerdem viel Wasser trinken, den Körper mit leicht gesüßten Getränken versorgen und abwarten, bis der Kater vorbeigeht.“

Dass sich trotzdem immer mehr Kater-Patienten an Neujahr als „Notfälle“in die Wartezimme­r setzen behindert die Ärzte bei ihrer Arbeit: „Patienten, die sich nur schlecht fühlen, weil sie viel Alkohol getrunken haben, verstopfen die Notaufnahm­en, gerade in einer Nacht wie Silvester, in der auch viele echte Notfälle, wie Verletzte durch Feuerwerks­körper, dazu kommen“, so Lewejohann.

 ??  ?? Dr. Jan-Christoph Lewejohann, Leiter der Notaufnahm­e im Asklepios-Krankenhau­s Wandsbek
Dr. Jan-Christoph Lewejohann, Leiter der Notaufnahm­e im Asklepios-Krankenhau­s Wandsbek
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany