Hamburger Morgenpost

Gisdol: So will ich den HSV retten

er Druck auf Wood wird erhöht.

- AUS JEREZ BERICHTET FLORIAN REBIEN f.rebien@mopo.de

Eine leichte Brise, dazu jede Menge Sonne, viel Ruhe und kurze Wege zu den Trainingsp­lätzen. So sieht es im fast 3000 Kilometer vom Volkspark entfernten Barcelo Montecasti­llo in Jerez de la Frontera aus, wo sich zu dieser Jahreszeit eigentlich nur ein paar Golfer hin verirren. Bis kommenden Montag bestimmt hier nun der HSV das Geschehen. Für Markus Gisdol ist es der Auftakt zur nächsten Rettungsmi­ssion. Seinen Plan hat er längst ausgearbei­tet.

„Am Anfang war es kalt, aber sonst ist es gut“, sagt der HSV-Coach kurz und knapp über die Bedingunge­n und Gegebenhei­ten in Spanien. Viel reden will er in der Öffentlich­keit gerade nicht. Die Arbeit auf dem Platz mit der Mannschaft steht im Vordergrun­d. Der 48-Jährige meint: „Die Pause war kurz, doch die Jungs haben gut gearbeitet und sind alle mit einem perfekten Gewicht zurückgeko­mmen. Wir können gleich voll einsteigen. Das ist auch gut so. Denn wir haben keine Zeit zu verlieren.“

Insgesamt 27 Spieler sind in Spanien dabei. Die ersten Einheiten auf dem Platz wurden absolviert. Der Schwerpunk­t lag und liegt vor allem auf dem Umschaltsp­iel. „Da hatten wir in der Vorrunde die größte Luft. Wir haben zu wenig Tore aus UmschaltAk­tionen gemacht. Deswegen wollen wir nun speziell an dieses Thema ran“, betont der Coach, der seinen Kader für das Wintertrai­ningslager gut aufgestell­t sieht, sich für die Rückrunde aber weiterhin Verstärkun­gen wünscht. „Dass wir auf der einen oder anderen Position noch Bedarf hätten, ist kein Geheimnis.“

Klar ist: Die Karten für die erste Elf werden für die Rückrunde auf jeden Fall neu gemischt. In zwei Testspiele­n haben die Profis in Spanien die Möglichkei­t, sich für einen Platz im Team zu empfehlen. Möglichst alle sollen zum Einsatz kommen. Besonders spannend wird der Kampf um die Position im Tor, wo sich Christian Mathenia und Julian Pollersbec­k duellieren. Um die Flaute im Sturm zu stoppen, nimmt der Coach vor allem Bobby Wood in die Pf icht. Seine klare Ansage: „Er macht einen körperlich guten Eindruck. Ich erwarte von Bobby jetzt eine deutliche Leistungss­teigerung gegenüber der Vorrunde. Das fordere ich auch.“Zur Erinnerung: Im Kalenderja­hr 2017 hatte es Wood in 27 Bundesliga-Spielen nur auf zwei Tore gebracht.

Und mit welchen Gedanken geht der Coach in die Rückrunde? Wird es genauso ein Kraftakt wie in der vergangene­n Saison? „Das ist schwer zu vergleiche­n“, sagt Gisdol. „Die Situation stellt sich diesmal anders dar. Die Liga ist gefühlt viel enger beieinande­r. Ich glaube, es wird für einige Teams eine sehr schwierige Aufgabe, in der Rückrunde zu bestehen. Für uns ist es gefährlich, weil wir es eigentlich fußballeri­sch oft ganz gut gemacht haben, aber wir haben zu wenig Punkte geholt. Wir müssen uns nicht in der Schönheit des Spiels verbessern, sondern in der Effektivit­ät.“Zehn Tage bleiben bis zum ersten Spiel der Rückrunde in Augsburg.

Dass wir auf der einen oder anderen Position noch Bedarf hätten, ist kein Geheimnis. HSV-Trainer Markus Gisdol

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