Gisdol: So will ich den HSV retten
er Druck auf Wood wird erhöht.
Eine leichte Brise, dazu jede Menge Sonne, viel Ruhe und kurze Wege zu den Trainingsplätzen. So sieht es im fast 3000 Kilometer vom Volkspark entfernten Barcelo Montecastillo in Jerez de la Frontera aus, wo sich zu dieser Jahreszeit eigentlich nur ein paar Golfer hin verirren. Bis kommenden Montag bestimmt hier nun der HSV das Geschehen. Für Markus Gisdol ist es der Auftakt zur nächsten Rettungsmission. Seinen Plan hat er längst ausgearbeitet.
„Am Anfang war es kalt, aber sonst ist es gut“, sagt der HSV-Coach kurz und knapp über die Bedingungen und Gegebenheiten in Spanien. Viel reden will er in der Öffentlichkeit gerade nicht. Die Arbeit auf dem Platz mit der Mannschaft steht im Vordergrund. Der 48-Jährige meint: „Die Pause war kurz, doch die Jungs haben gut gearbeitet und sind alle mit einem perfekten Gewicht zurückgekommen. Wir können gleich voll einsteigen. Das ist auch gut so. Denn wir haben keine Zeit zu verlieren.“
Insgesamt 27 Spieler sind in Spanien dabei. Die ersten Einheiten auf dem Platz wurden absolviert. Der Schwerpunkt lag und liegt vor allem auf dem Umschaltspiel. „Da hatten wir in der Vorrunde die größte Luft. Wir haben zu wenig Tore aus UmschaltAktionen gemacht. Deswegen wollen wir nun speziell an dieses Thema ran“, betont der Coach, der seinen Kader für das Wintertrainingslager gut aufgestellt sieht, sich für die Rückrunde aber weiterhin Verstärkungen wünscht. „Dass wir auf der einen oder anderen Position noch Bedarf hätten, ist kein Geheimnis.“
Klar ist: Die Karten für die erste Elf werden für die Rückrunde auf jeden Fall neu gemischt. In zwei Testspielen haben die Profis in Spanien die Möglichkeit, sich für einen Platz im Team zu empfehlen. Möglichst alle sollen zum Einsatz kommen. Besonders spannend wird der Kampf um die Position im Tor, wo sich Christian Mathenia und Julian Pollersbeck duellieren. Um die Flaute im Sturm zu stoppen, nimmt der Coach vor allem Bobby Wood in die Pf icht. Seine klare Ansage: „Er macht einen körperlich guten Eindruck. Ich erwarte von Bobby jetzt eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Vorrunde. Das fordere ich auch.“Zur Erinnerung: Im Kalenderjahr 2017 hatte es Wood in 27 Bundesliga-Spielen nur auf zwei Tore gebracht.
Und mit welchen Gedanken geht der Coach in die Rückrunde? Wird es genauso ein Kraftakt wie in der vergangenen Saison? „Das ist schwer zu vergleichen“, sagt Gisdol. „Die Situation stellt sich diesmal anders dar. Die Liga ist gefühlt viel enger beieinander. Ich glaube, es wird für einige Teams eine sehr schwierige Aufgabe, in der Rückrunde zu bestehen. Für uns ist es gefährlich, weil wir es eigentlich fußballerisch oft ganz gut gemacht haben, aber wir haben zu wenig Punkte geholt. Wir müssen uns nicht in der Schönheit des Spiels verbessern, sondern in der Effektivität.“Zehn Tage bleiben bis zum ersten Spiel der Rückrunde in Augsburg.
Dass wir auf der einen oder anderen Position noch Bedarf hätten, ist kein Geheimnis. HSV-Trainer Markus Gisdol