„Es ist nach wie vor gefährlich“
Kapitän sieht keinen Grund zur Entwarnung. Kauczinski nennt Schwerpunkte
Ab in den Süden – zum Einnorden! Heute düsen die Kiezkicker ins zehntägige Trainingslager nach Spanien, wo der Grundstein für eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte gelegt werden soll. Das braun-weiße Lager sprüht vor Tatendrang und Zuversicht, doch der Kapitän warnt auch.
Es könnte schlechter sein. Wie vor einem Jahr. Damals war der Kiezklub mit nur elf Punkten Schlusslicht der Liga, die bevorstehende Rückrunde glich einem Himmelfahrtskommando. Das ist jetzt zum Glück anders.
Die vier Punkte in den beiden Spielen vor Weihnachten unter der Regie des neuen Trainers Markus Kauczinski und der Sprung auf Tabellenplatz zehn haben dem Verein ruhige Festtage beschert.
Kein Grund, sich in Sicherheit zu wiegen und nur nach oben zu schauen, findet Bernd Nehrig. „Es ist nach wie vor gefährlich“, warnt der Kapitän, der seine Sprunggelenksverletzung in der kurzen Winterpause „komplett auskuriert“hat. Zwar sind es nur vier Punkte Rückstand auf Tabellenplatz vier, aber eben auch nur fünf Zähler Vorsprung auf Rang 16. „Es kann ganz schnell gehen.“Eben auch abwärts, wie der freie Fall zum Ende der Hinrunde nebst Trainerentlassung gezeigt habe.
Vergangenheit. Der neue Coach hat St. Paulis Hinrunde nicht noch einmal nachträglich analysiert. „Für mich sind die letzten beiden Spiele entscheidend, alles andere interessiert nicht“, sagt der 47-Jährige. „Wir nehmen aus den letzten beiden Spielen vieles Gutes mit, aber auch einiges, woran wir arbeiten müssen.“
Schwerpunkte im Trainingslager in Alhaurin el Grande sind laut Kauczinski neben Kraft und Ausdauer: der Spielauf au („Da habe ich am meisten Potenzial gesehen“), Pressing und Gegenpressing sowie Standardsituationen. Letztere sind offensiv wie defensiv eine große Schwäche.
Von der Qualität des aktuellen Kaders ist der Coach überzeugt. „Die Mannschaft ist stark genug, eine gute Rolle zu spielen“, sagt der gebürtige Gelsenkirchener, der den Spielern „ganz viel Eifer, Leidenschaft und Willen“bescheinigt.
Die Mannschaft sei auch ohne einen Winter-Transfer „gut genug, um eine gute Rückrunde zu spielen“, sagt Kauczinski zwar, aber er spricht auch von einer „kleinen, kurzen Prioritätenliste“mit Kandidaten für die Offensive, die abgearbeitet werde. „Wir suchen uns den einen, der uns weiterhilft.“Je schneller dieser eine zum Team stößt, desto besser.