Glücklich, aber gerecht!
Protest der Slowenen nach Videobeweis abgeschmettert. Heute Endspiel um den Gruppensieg. Prokop nominiert Abwehr-Chef Lemke nach
Emotionen pur! Das dramatische 25:25 der deutschen Handballer bei der EM in Kroatien gegen Slowenien hatte noch ein Nachspiel. Und schon heute (18.15 Uhr, ARD) steigt das Finale um den Gruppensieg gegen Tabellenführer Mazedonien.
Die kuriose Torhüter-Aktion von Trainer Veselin Vujovic half den Slowenen letztlich auch nicht. Kurz vor dem Siebenmeter zum 25:25 von Tobias Reichmann stellte sich Vujovic ins eigene Tor und versuchte, den Schützen zu provozieren – Reichmann versenkte den nach Videobeweis gegebenen Strafwurf aber trotzdem. „Das war unsportlich und lächerlich“, kommentierte Reichmann die die Aktion.
Vujovic’ Laune wird sich am Tag nach dem Spiel nicht gebessert haben. Denn der offizielle Protest der Slowenen gegen die Wertung des Spiels wurde von der EHF abgeschmettert. Der Ausgang der Partie war aus Sicht der sportlich strauchelnden deutschen Mannschaft zwar etwas glücklich – aber eben auch völlig gerecht! Drei slowenische Spieler hatten nicht genügend Abstand gehalten und den Wurf vom Mittelkreis von Paul Drux verhindert. „Die Entscheidung überrascht uns nicht, da diese regelkonform war un sagte DHB-Vize Bo ning. „Wir sind froh, d nun Klarheit haben.“
Retter Reichmann den Blick direkt nach „Jetzt gibt es nur n Endspiele. Mazedon en wird noch mal ein anderes Kaliber. Wir müssen in der Abwehr härter zupacken und vorne cleverer spielen.“Das Slowenien-Spiel bezeichnete er als „kle nen Warnschuss. W wissen jetzt, dass uns hier nichts geschenkt wird.“
Auch Bundestrainer Christian Prokop hob die herausragende Bedeutung der Partie hervor: „Wir kennen die Konstellation, das ist ein ganz wichtiges Spiel. Wir müssen von Beginn an mit Einsatz und Kämpferherz da sein.“Im Falle einer Niederlage wäre das Halbfinale nur noch schwer zu erreichen.
Prokop ist für den Erfolg sogar über seinen Schatten gesprungen. „Finn Lemke wird anreisen und uns im entscheidenden Spiel gegen Mazedonien unterstützen“, verkündete der DHB-Coach die Nachnominierung des Defensiv-Hünen, den er vor dem Turnier überraschend aussortiert hatte. „Ich möchte der Abwehr noch mal mehr Körperlichkeit geben“, begründete der 39-Jährige seine Rolle rückwärts beim 2,10 Meter großen Europameister von 2016. Lemke wird Bastian Roscheck im Kader ersetzen.