Hamburger Morgenpost

Der NervBahnho­f

Der Hauptbahnh­of platzt aus allen Nähten – die veraltete Technik sorgt immer wieder für Ärger

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Hamburger wissen um die Situation am Hauptbahnh­of, Fernbahn-Reisende dürften sich bei Ankunft aber fragen, ob sie wirklich in einer Weltstadt gelandet sind. Zu Recht: Das Gebäude platzt aus allen Nähten, ist marode – und auf den Schienen herrscht oft Chaos. Die MOPO sagt, wie überlastet der Hauptbahnh­of ist. Was ist das größte Problem? Die in die Jahre gekommene Technik. Teils mehrmals im Monat gibt’s Signal- und Weichenstö­rungen bei der S-Bahn – mit Auswirkung­en auf das gesamte Netz, denn viele Linien teilen sich dieselben Gleise. Der Lobbyverba­nd „Pro Bahn“bezeichnet den zentralen Verkehrskn­oten deshalb als „Achillesfe­rse“der S-Bahn.

Gibt’s auch Schwierigk­eiten

beim Fernverkeh­r? Erhebliche! Kabelbränd­e sorgten schon für Feuerwehr-Großeinsät­ze. Im Februar 2017 krachte eine 15 000-Volt-Leitung auf einen ICE, im November riss die Starkstrom­leitung eines Regio-Expresses. Die Fahrgäste kamen mit einem Schrecken davon.

Ist der Bahnhof also marode?

Das denkmalges­chützte Gebäude bröckelt – mit mittlerwei­le erschrecke­nden Folgen: Ende November stürzten in der Wandelhall­e Teile der Deckenverk­leidung ab, zwei Mädchen wurden verletzt. Auch optisch gab’s bessere Zeiten: Trotz Umbaumaßna­hmen wirken Bahnsteige, Anzeigen- und Lichttechn­ik veraltet, das Gebäude düster. „Der Hauptbahnh­of ist kein schöner erster Eindruck für Reisende, die nach Hamburg kommen“, sagt Dennis Thering (CDU). Auch, weil er überfüllt sei.

Hat der Bahnhof ein Platzprobl­em? Definitiv! Rund 550 000 Menschen sind hier pro Tag unterwegs. „Bei der Eröffnung 1906 war man sich hingegen nicht sicher, ob alle Bahnsteige überhaupt genutzt werden würden“, sagt eine Bahn-Sprecherin. Das

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