Der NervBahnhof
Der Hauptbahnhof platzt aus allen Nähten – die veraltete Technik sorgt immer wieder für Ärger
Hamburger wissen um die Situation am Hauptbahnhof, Fernbahn-Reisende dürften sich bei Ankunft aber fragen, ob sie wirklich in einer Weltstadt gelandet sind. Zu Recht: Das Gebäude platzt aus allen Nähten, ist marode – und auf den Schienen herrscht oft Chaos. Die MOPO sagt, wie überlastet der Hauptbahnhof ist. Was ist das größte Problem? Die in die Jahre gekommene Technik. Teils mehrmals im Monat gibt’s Signal- und Weichenstörungen bei der S-Bahn – mit Auswirkungen auf das gesamte Netz, denn viele Linien teilen sich dieselben Gleise. Der Lobbyverband „Pro Bahn“bezeichnet den zentralen Verkehrsknoten deshalb als „Achillesferse“der S-Bahn.
Gibt’s auch Schwierigkeiten
beim Fernverkehr? Erhebliche! Kabelbrände sorgten schon für Feuerwehr-Großeinsätze. Im Februar 2017 krachte eine 15 000-Volt-Leitung auf einen ICE, im November riss die Starkstromleitung eines Regio-Expresses. Die Fahrgäste kamen mit einem Schrecken davon.
Ist der Bahnhof also marode?
Das denkmalgeschützte Gebäude bröckelt – mit mittlerweile erschreckenden Folgen: Ende November stürzten in der Wandelhalle Teile der Deckenverkleidung ab, zwei Mädchen wurden verletzt. Auch optisch gab’s bessere Zeiten: Trotz Umbaumaßnahmen wirken Bahnsteige, Anzeigen- und Lichttechnik veraltet, das Gebäude düster. „Der Hauptbahnhof ist kein schöner erster Eindruck für Reisende, die nach Hamburg kommen“, sagt Dennis Thering (CDU). Auch, weil er überfüllt sei.
Hat der Bahnhof ein Platzproblem? Definitiv! Rund 550 000 Menschen sind hier pro Tag unterwegs. „Bei der Eröffnung 1906 war man sich hingegen nicht sicher, ob alle Bahnsteige überhaupt genutzt werden würden“, sagt eine Bahn-Sprecherin. Das