So schützen Sie ihr Kind
Expertin rät: Frühe Aufklärung und Kampfsport
Nach dem Sex-Verbrechen von Harburg haben Eltern Angst um ihre Kinder. Denn der Täter läuft noch immer frei herum. Jetzt fragen sich viele Eltern, was sie tun sollen: Wie können wir unsere Kinder vor solchen Übergriffen schützen? Hier wichtige Tipps:
➤ Kinder schon früh aufklären: „Bereits im Kindergartenalter sollten Eltern mit ihren Kinder offen über alles reden und sie vor Gefahren warnen. Eltern sollten ihren Kindern sagen, dass es Menschen gibt, die übergriffig werden“, sagt Juliette Hackstein, Diplom-Pädagogin und ehemalige Mitarbeiterin der Beratungsstelle „Wendepunkt“. Sie kümmert um Missbrauchsopfer. Wichtig dabei: eine kindgerechte Sprache. Und den Kindern keine Angst machen. Wenn über das Thema gesprochen wird, ist es wichtig, die Kinder nicht zu verschrecken. „Grundlage ist eine positive, offene und bejahende Sexualerziehung“, so Hackstein.
➤ Kinder dürfen selber über ihren Körper bestimmen: Kinder müssen wissen, dass ihr Körper ihnen gehört. Das Kind allein entscheidet, wer anfassen, streicheln oder küssen darf. Das gilt auch für Familienmitgliedern und andere nahestehenden Personen. Kinder müssen lernen, die eigenen Gefühle wahr und ernst zu nehmen. „Eltern sollten ihren Kindern beibringen, dass sie ,Nein ‘ sagen, falls sie sich in einer Situation unwohl fühlen.“
➤ „Schlechte Geheimnisse“müssen ans Licht: Auch Kinder dürfen Geheimnisse haben. „Eltern sollten Kindern aber beibringen, dass es gute und schlechte Geheimnisse gibt. Wenn Kinder ein schlechtes Gefühl bei etwas haben, sollten sie mit einer Vertrauensperson sprechen“, so Hackstein.
➤ Selbstverteidigungs-Kurse helfen: Allgemein stärkt Kampfsport das Selbstbewusstsein. Er ist geeignet, Kinder in Notfallsituation zu stärken. Dabei geht es weniger um die direkte Auseinandersetzung mit Übergriffen oder Gewalt, sondern vielmehr um die Stärkung des Selbstbewusstseins und der körperlichen Fitness.