Der große Leerstand auf dem Kiez
Ungenutzte Läden, Wahnsinns-Mieten und was der Bezirk unternimmt
Auf dem Kiez herrscht Umbruchstimmung. Kioske kommen, Läden stehen leer. Das ehemalige Casino der Spielbank Hamburg ist umgezogen, die frühere Verkaufsfläche vom Westernshop „Hundertmark“hat keinen neuen Besitzer, das ehemalige Hallenbad St. Pauli und die „Heiße Ecke“liegen brach. Immerhin: Für einige Objekte soll es schon Plane geben! „Die Situation schadet uns“, sagt Falko Droßmann, der Chef des Bezirksamts Mitte. „Es ist schwierig, da etwas zu ändern“, sagt er. Aber fest steht: Der Stadtteil leidet total darunter.“Droßmann kennt die Probleme inzwischen seit Jahren, schließlich ist er seit 2004 für die SPD in Mitte tätig.
Derzeit schlägt er sich mit den prominentesten Brachflächen der Straße herum: dem ehemaligen Imbiss „Heiße Ecke“und dem früheren „Apollo“-Hallenbad neivoli. Hinter ehemaligen herrscht seit Leere. sind in dieände gebunwerbeflächen Wohnraumnicht. Die em Eigentüäude auf dieo nicht entßmann versichert, dass der Bezirk trotzdem alles tue, um auch dieses Problem zu lösen. „Wir befinden uns gerade in der juristischen Bearbeitung dieses Falles“, erklärt er. Das sei aber schwierig und vor allem zeitaufwendig.
Das Ziel: ein Baugebot auszusprechen. Damit kann der Bezirk Eigentümer dazu verpflichten, „ordnungsgemäße Zustände“herzustellen und die Fläche zu bebauen, wie es im Baugesetzbuch dazu heißt. Überhaupt seien Droßmann und der Bezirk Mitte „an einigen Objekten dran. Wir führen gute Gespräche mit vielen Vermietern und arbeiten an Lösungen, die für den Stadtteil gut sind“, sagt er.
Doch nicht nur Schwimmbad und „Heiße Ecke“stehen leer. Das ehemalige Casino „Spielbank Hamburg“, die „Spielhalle Reeperbahn 38“, die Läden „Moulin Rouge“und „Lido“und der frühere Westernshop „Hundertmark“sind ebenfalls ohne Nachfolger.
Dafür gibt es mehrere Ursachen, da ist sich Droßmann mit Quartiersmanagerin Julia Staron einig. „Die hohen Mieten sind ein großes Problem, das die Suche nach Nachfolgern erschwert“, sagt Staron. Erst kürzlich habe sie von einem Rohbau erfahren, für den der Vermieter 16 000 Euro fordert. Monatliche Kaltmiete für 160 Quadratmeter. „Da habe ich fast Schnappatmung bekommen!“, sagt sie.
Dazu kommt: „Einige Besitzer haben es einfach finanziell gar nicht nötig, neu zu vermieten“, so Droßmann. Er fordert deshalb die Grundeigentümer auf, ihre Einstellung zu ändern. Denn so, wie es jetzt ist, geht es nicht weiter, findet auch Julia Staron. „Das ist nicht toll anzusehen – sondern ein großes Ärgernis!“