Hamburger Morgenpost

Schicksals­tag für den deutschen Handball

Entscheidu­ng über Prokops Zukunft. Muss er gehen, geht Hanning mit. Team gespalten

- NILS WEBER n.weber@mopo.de

Wenn heute die Entscheidu­ng über Bundestrai­ner Christian Prokop gefällt wird, geht es um mehr als nur diese Personalie. Es geht um Macht, den Einfluss von Spielern und die Zukunft des deutschen Handballs.

Knapp vier Wochen nach dem enttäusche­nden EMAus entscheide­t das zehnköpfig­e DHB-Präsidium bei einem Gipfel im „Maritim Airport Hotel“in Hannover. Vieles deutet auf eine Trennung von Prokop hin. Selbst jene, die für seinen Verbleib plädieren, wissen, dass der Coach (Vertrag bis 2022) gravierend­e Fehler gemacht hat und es schwer wird, den großen Autoritäts­verlust wieder zu reparieren. Klar ist: Ein Prokop-Aus hätte weitreiche­nde Konsequenz­en. In diesem Fall gilt ein Rücktritt des enorm einflussre­ichen (Kritiker sagen: allmächtig­en) DHB-Vizes Bob Hanning als sicher, dessen Wunschkand­idat Prokop war. Das DHB-Präsidium will Hanning halten. Prokops Hoffnungss­chimmer.

Der Widerstand in Teilen der Mannschaft gegen den Trainer ist groß. Nach MOPO-Informatio­nen hatte es Mitte der Woche eine Telefonkon­ferenz mit Prokop und kritischen Akteuren gegeben. Zudem gab es ein Treffen. Ein Versuch, die Risse zu kitten, Gräben zuzuschütt­en. Einige Leistungst­räger sollen für den Fall, dass Prokop bleibt, ihren Rücktritt angekündig­t haben. Es gibt aber auch eine Pro-Prokop-Fraktion im Team, was die Sache noch komplizier­ter macht. Die Gemengelag­e: hochexplos­iv.

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Bundestrai­ner Christian Prokop (l.) und DHB-Vize Bob Hanning
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