Das ist Merkels neue Einpeitscherin
Die fast unlösbare Aufgabe der Annegret Kramp-Karrenbauer
BERLIN – Am Tag nach Peter Taubers Ankündigung, nicht mehr als CDU-Generalsekretär zur Verfügung zu stehen, präsentierte Angela Merkel den neuen Namen: Annegret Kramp-Karrenbauer (55), Merkel-Vertraute und saarländische Ministerpräsidentin. Kramp-Karrenbauer, als mögliche „Kronprinzessin“gehandelt, soll den nicht immer glücklich agierenden 43-jährigen Hessen ersetzen. Ein gewisser Tobias Hans, bislang CDULandtagsfraktionschef, soll neuer Ministerpräsident des Saarlandes werden.
Als Generalsekretärin übernimmt Kramp-Karrenbauer ein schwieriges Amt, das bislang Politikern nur selten so etwas wie „Glanz“verlieh. Denn in erster Linie gehört es künftig zu ihren Aufgaben, Sachverwalter, Blitzableiter, „Mädchen für alles“zu sein. Vor allem muss sie die mit Merkels Stil zunehmend unzufriedene Parteibasis bei Laune halten. Sie soll Bürgern unausgegorene Reformideen und Steuerkonzepte als bahnbrechende Neuheiten verkaufen. Und muss den Kopf hinhalten, wenn das nicht gelingt. Die „Generalin“ist zudem für die Offensive zuständig, also dafür, politische Gegner zu attackieren, wo’s nur geht.
Kein Job für sensible Naturen! Als „klassische Besetzung“eines Generalsekretärs ist vor allem Heiner Geißler in Erinnerung: Aggressiv nach außen, verbindlich Richtung Partei – loyal zum Parteichef (zumindest bis zum Tag, als er gegen Helmut Kohl „putschte“). Viele in SPD und CDU scheiterten jedoch: Olaf Scholz („Scholzomat“), Peter Hintze („rote Socken“), Laurenz Meyer – auch Peter Tauber gehört dazu. Ein undankbarer Job mit einer (fast) unmöglichen Mission.