Surfen Sie noch oder sind Sie schon süchti ?
Der MOPO-Test verrät Ihnen, ob Sie Internetabhängig sind
Mit etwa 400 Behandlungsfällen im Jahr ist das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am UKE eine der größten Therapieeinrichtungen für Online-Süchtige in Deutschland. Der Ärztlicher Leiter Prof. Rainer Thomasius (60) über die Sucht nach dem Internet.
MOPO: Wie hat sich das Problem mit der Internetsucht in den vergangenen Jahren entwickelt? Rainer Thomasius: Vor zehn Jahren hatten wir ungefähr ein Dutzend abhängige Patienten. Mittlerweile sind es 400 Behandlungsfälle im Jahr. Die Patienten, die wir betreuen, sind mindestens acht Stunden am Tag online. Sie haben kein Interesse mehr an Hobbys, Schule, Arbeit oder Familie und kümmern sich nur noch um virtuelle Freunde, mit denen sie im Netz Kontakt haben.
Welche verschiedenen Formen der Online-Sucht gibt es? Wir unterscheiden zwischen der Internet-Spielstörung, bei der es um Computerspiele geht, und der Social-Media-Abhängigkeit, bei der die Patienten abhängig von Kommunikations-Foren wie Facebook sind. Als süchtig gilt, wer fünf von neun Kriterien eines Katalogs erfüllt. Dazu gehören gedankliche Vereinnahmung, Entzugserscheinungen oder auch Kontrollverlust.
Sind Mädchen, Jungen und Erwachsenen von unterschiedlichen Dingen abhängig?
Jungen sind häufig von Computerspielen abhängig. Bei Mädchen sind es meistens soziale Foren. Männer suchen oft Seiten mit pornografischen Inhalten auf und bei Frauen sind die Probleme häufig Kaufsucht und soziale Foren.