Tattoo-Krimi um G20-Plünderung
Zeugen-Aussage sorgt für Rätsel
Er soll bei den Plünderungen des Rewe-Marktes während des G20-Gipfels an vorderster Front gewesen sein. Doch vor Gericht gibt es nun Zweifel, ob Dimitri K. wirklich schuldig ist. Rätsel gibt es um die Tattoos auf seinen Handrücken.
Dimitri K. wird vorgeworfen, am G20-Krawallabend in der Schanze gemeinsam mit einer Gruppe von größtenteils vermummten Personen in den „Rewe“-Markt am Schulterblatt eingedrungen zu sein und dort die Regale ausgeräumt zu haben. Damalige Schadenssumme: 1,7 Millionen Euro.
Hauptsächlich belastet wurde er von dem bereits verurteilten Plünderer Sven B. Der hatte bei seinem Prozess behauptet, K. habe der Gruppe angehört, mit ihm gemeinsam zwei Rucksäcke mit Waren gefüllt. Der 19jährige Sven B. wurde aufgrund der Rewe-Randale zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.
Dimitri K. hingegen behauptet, bei der Randale nicht dabei gewesen zu sein, sondern den Tattag daheim im Bett verbracht zu haben. Seine Freundin bestätigte dies gestern vor Gericht.
Sven B. kamen vor Gericht nun Zweifel an der Identität des Angeklagten. Zwar konnte sich der 19-Jährige an die Tattoos, die der damalige Mittäter hatte, erinnern, das Gesicht habe er jedoch vergessen.
So hatte der Mann, mit dem Sven B. bei „Rewe“randalierte, auf beiden Handrücken ein Tattoo mit dem Zahlencode „187“– Erkennungszeichen der RapGruppe „187 Strassenbande“. Mehrere Fans der Gruppe verfügen über so eine Tätowierung. Auf dem einen Handrücken von Dimitri K. ist ein „187“-Tattoo zu sehen, auf dem anderen eines mit arabischen Zeichen.
Nächste Woche wird der Prozess fortgesetzt. Ein medizinischer Sachverständiger soll klären, ob ein Tattoo auf Dimitri K.s Handrücken weggelasert und durch das jetzige mit den arabischen Zeichen ersetzt wurde.