Die Macht der Lebensmittel-Riesen
Acht Großkonzerne beherrschen in Deutschland die Supermärkte, versteckt hinter Dutzenden bekannten Markennamen
Aus den Regalen bei Edeka verschwinden nun nach und nach 160 Nestlé-Produkte. Dabei geht es vor allem um Geld und Macht. Der Streit zeigt noch etwas: Egal ob Essen, Putzmittel oder Tierfutter, wir kaufen vor allem bei wenigen Großkonzernen ein – ohne es zu merken.
Maggi, Nescafé, Thomy, Wagner-Pizza, Felix-Katzenfutter und Vittel – all das gehört zu Nestlé und wird gerade bei Edeka verbannt. Edeka will von Nestlé so bessere Einkaufpreise erstreiten. Doch beide Seiten halten sich bedeckt.
Ziel der Supermarkt-Kette sei wohl auch, die Eigenmarke „Gut & Günstig“besser zu verkaufen, mutmaßen Branchen-Kenner.
Verbraucher können bei Edeka aber auch weiterhin Produkte der Nestlé-Konkurrenz kaufen. Und damit die sieben anderen Großkonzerne unterstützen, die in Deutschland neben Nestlé den Markt beherrschen. Das sind Unilever, Procter & Gamble, Pepsico (siehe Info-Kästen) sowie Mars, Kraft-Heinz, Kellogg’s und Coca-Cola.
Die amerikanische CocaCola Company steckt dabei nicht nur hinter der schwarzen Brause, sondern auch hinter Fanta, Sprite, Powerade, Lift, und Apollinaris. Coca-Cola konzentriert sich also auf Getränke, das US-Unternehmen Kellogg’s auf Frühstücksflocken wie Froot Loops, Frosties und Honey Bsss.
Das unterscheidet die beiden von anderen Großkonzernen, die Produkte unterschiedlicher Sparten vertreiben, so wie Mars. Der gleichnamige Schokoriegel ist nur ein kleiner Teil, zum US-Unternehmen gehört auch das Katzenstreu Catsan sowie Tierfutter der Marken Sheba, Whiskas, Pedigree, Frolic, Dreamies und Kitekat. Auch die Naschereien Amicelli, Bounty, M&M’s, Milky Way, Twix, Snickers, Skittles gehören zum Konzern – genauso wie Airwaves, Hubba Bubba, Orbit oder UncleBen’s-Reis und Mirácoli-Soßen.
Und auch der US-Konzern Kraft Heinz hat neben dem bekannten Ketchup noch Philadelphia-Frischkäse im Angebot.
Im Supermarkt stehen so zwar Produkte vieler Marken – hinter den bekannten Namen stecken aber meistens die immer gleichen Großkonzerne, die für den Verbraucher in der Regel unsichtbar bleiben.