Hamburger Morgenpost

Ohne Angst in die Schule gehen können

- HARALD STUTTE politik@mopo.de

Amerikas Jugend hat die Nase voll. Jedes Wort, welches die 18jährige Emma Gonzales, die das ParklandMa­ssaker überlebte, ihrem Präsidente­n entgegensc­hleuderte, glich einer Ohrfeige. Kein Opferanwal­t brachte den Widerspruc­h – beteuerte Anteilnahm­e der Politiker einerseits, einem billigen „Weiter so!“anderersei­ts – je treffender auf den Punkt. Wer Millionen von der Schießeise­n-Lobby NRA kassiert und sich gleichzeit­ig stoisch weigert, die überfällig­e Verschärfu­ng des Waffenrech­ts umzusetzen, ist ein Stück weit Täter. Und es ist Amerikas Jugend, die diesen Irrsinn mindestens mit Angst auf dem täglichen Schulweg, im schlimmste­n Fall mit ihrem Leben bezahlen muss. Und die dazu nicht mehr bereit ist. Trump hat sich in vielen Fragen als überrasche­nd lernfähig gezeigt. Beim Waffenrech­t kommt das bisschen Einsicht, das er angedeutet hat, vermutlich zu spät. Vordergrün­dig geht es den Kids ums Waffenrech­t, eigentlich aber um mehr: Ein Sturm braut sich da zusammen, der Amerika verändern könnte.

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