„Überlasteter“Terror-Ermittler hatte Zweitjob
„Fall Amri“: Enthüllungen bringen Berliner Kripo in Erklärungsnot
BERLIN – „Massive Arbeitsüberlastung“– so die Erklärungsversuche der TerrorExperten der Berliner Kriminalpolizei, wenn es um Versäumnisse bei der Überwachung islamistischer Gefährder wie des späteren Attentäters Anis Amri ging.
Wie kann es da sein, dass der Leiter des IslamismusDezernats allein im Jahr 2016 an 36 Tagen eine genehmigte Nebentätigkeit ausübte, unter anderem als Seminarleiter für eine private Sicherheitsakademie? Die Polizei bestätigte Berichte von „Zeit Online“am Mittwoch und teilte mit, der Dezernatsleiter habe „alle Dienstpflichten uneingeschränkt erfüllt“.
Der spätere Attentäter Anis Amri war ab Sommer 2016, Monate vor dem Anschlag, nicht mehr intensiv überwacht worden. Allerdings betonte die Polizei, diese Entscheidung habe nichts mit Überlastung zu tun gehabt, vielmehr habe man Amri nicht mehr für gefährlich gehalten.