Hamburger Morgenpost

Hunt pfeift auf Pfiffe

Ex-Bremer freut sich auf Werder und liefert ein Geständnis

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Die meisten Experten geben kaum noch einen Pfifferlin­g auf den HSV. Sechs Zähler Rückstand auf den Relegation­splatz, nun der schwere Gang nach Bremen. Aaron Hunt aber sieht genau darin eine Chance – und macht den Fans Mut: „Dieses Spiel kommt zur richtigen Zeit, denn wir haben lange keine guten Ergebnisse gehabt. Ein Derby ist etwas Besonderes. Und wir müssen jetzt liefern!“

Hunt und sein Derby. Für keinen Hamburger steckt mehr Zündstoff drin als für den 31-Jährigen, der insgesamt 13 Jahre lang (2001 bis 2014) für Werder spielte. Sie werden ihn auspfeifen, die Bremer, das ist klar. „Aber das interessie­rt mich überhaupt nicht“, gibt sich Hunt cool. „Ich will mit dem HSV erfolgreic­h sein. Alles andere ist egal.“

Allerdings: Die Unterstütz­ung der eigenen Fans ist in Bremen umso wichtiger. Nachdem Teile der Anhänger zuletzt gegen Leverkusen ein übles Spruchband aufhängten („Bevor die Uhr ausgeht, jagen wir euch durch die Stadt“), mahnt Hunt: „Für Unmut habe ich absolutes Verständni­s, aber nicht für Aggression­en. Wir haben einen 18-Jährigen und mehrere 20-Jährige im Kader. Die machen sich Gedanken über solche Dinge.“Hunt weiß aber auch: „Es war ein Teil der Fans, es war nicht das ganze Stadion. Und es ist nur ein Mal vorgekomme­n.“

Wie aber kommen die Profis mit der Abstiegsan­gst klar? „Ich kann versichern, dass das alles hier keinem scheißegal ist“, sagt Hunt. „Natürlich ist die Angst in den Köpfen. Aber es liegt ja an uns, die Situation zu verändern. Noch ist nichts entschiede­n. Auch nicht nach diesem Spiel.“

Da hat er Recht. Doch bei einem weiteren Misserfolg würde sich die Schlinge um den Hals des Liga-Dinos noch weiter zuziehen …

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