Meine SPD funkt MAYDAY
Schulz, Nahles, Kühnert – alles Pfeifen, meint Jürgen Schwandt. Und wie kann man nur so blöd sein, der Basis die Verantwortung für das Land zu überlassen?
Ich bin alt und krank und mein Arzt sagt, ich soll mich nicht aufregen. Doch es gelingt mir nicht: Was ich von meiner SPD lese, gibt mir den Rest.
Ich habe auch früher keinen Hehl draus gemacht, dass ich der Partei nahestehe, auch wenn einen die Leute hinterher immer ansehen, als hätte man schlimmen Mundgeruch.
Die SPD ist wichtig für unser Land und unsere Demokratie. Ihr Niedergang ist eng verzahnt mit dem Aufstieg der Pappnasen der AfD. Wenn sich die „kleinen Leute“ nicht mehr aufgehoben fühlen, passieren solche Dinge – was keine Ausrede sein darf. Wer die AfD wählt, wählt Rechtsextreme wie Höcke, Poggenburg und eine völkische Bewegung. Das darf sich niemand schönreden.
Doch zurück zu dem, was von der SPD übrig ist: Von Sigmar Gabriel, dem Mann ohne Rückgrat, habe ich noch nie etwas gehalten. So schnell wie Martin Schulz hat sich meines Wissens noch kein Politiker selber entzaubert. Und dass Frau Nahles, die so oft und gerne brüllt wie ein Hafenarbeiter, dazu anderen in die „Fresse hauen“will und für die das Wort „Bätschie“eine Vokabel in der politischen Auseinandersetzung ist, dass sie nun ausgerechnet die Retterin sein soll, ja das passt ins Bild.
Ich denke, so wird das nichts. Eher qualifiziert sich der HSV noch direkt für die Champions League, als dass die SPD mit diesem Führungspersonal aus der Krise kommt.
Ich bin kein Freund dieses Mitgliederentscheids. Die Idee, die Verantwortung für ein Land einer Parteibasis zu überlassen, zeugt vor allem von einem: von mikroskopisch kleinen Eiern.
Was dieser Juso-Kevin treibt, setzt dem Ganzen die Krone auf. Verantwortungslos, ebenso wie das Geschacher um Posten, bevor überhaupt klar ist, ob es zur Großen Koalition kommt. Wer in dieser Lage Neuwahlen anstrebt, der fährt auch gerne ein Schiff mit Volldampf gegen die letzte Schleuse.
Was ist aus der Partei von Schmidt, Brandt und Wehner nur geworden?
Um es mit der Sprache der Seeleute zu sagen: Der alte Dampfer SPD ist in schweres Wetter geraten und wurde von einer konfusen Schiffsführung auf eine Sandbank gesetzt. Da liegt sie nun, meine Old Lady, manövrierunfähig, hoch und trocken.
Alle Versuche, sie aus eigener Kraft frei zu bekommen, sind gescheitert: Kopflose Hektik auf der Brücke, sich widersprechende Ansagen, diffuse Kommandos, und die Crew ist verunsichert. Dann die Meldung aus der Maschine: Wassereinbruch in Luke 2!
Durch das Ausbringen eines Lecksegels schaffen es die Lenzpumpen, das eindringende Wasser unter Kontrolle zu bringen. Höchste Zeit, das Freibord beträgt nur noch 16 Prozent. Bergungsschlepper „Andrea“und „Martin“sind zu schwach, um das Schiff ins Fahrwasser zu ziehen. Vor allem Notschlepper „Martin“, eine seltsame Konstruktion aus Würselen, fällt durch haarsträubende Manöver auf. Das Schiffshorn der „Andrea“ist vom Dauereinsatz völlig heiser, was nicht schlecht ist. Dann versteht man sie wenigstens nicht.
Jetzt greift das Havariekommando unter Führung eines Hamburgers ein und übernimmt die Leitung der Bergung: Viel Glück, Olaf Scholz. Sie werden es brauchen!
Das verantwortungslose Treiben von Juso-Chef Kühnert setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Jürgen Schwandt