Hamburger Morgenpost

13 tote Fußgänger: Wer auf Hamburgs Straßen gefährlich lebt

Entwicklun­g insgesamt positiv – mit negativen Ausreißern

- ANASTASIA IKSA a.iksanov@mopo.d

Passanten leben in Hamburg offenbar zunehmend gefährlich: 13 Fußgänger verunglück­ten im vergangene­n Jahr tödlich auf den Straßen der Stadt. Ein Anstieg von mehr als 100 Prozent! Das geht aus der aktuellen Verkehrssi­cherheitsb­ilanz hervor, die Innensenat­or Andy Grote (SPD) vorstellte. Zudem hat die Zahl der schwer verletzten Kinder zugenommen. Insgesamt ist die Bilanz im Vergleich zum Vorjahr allerdings positiv.

➤ Die gute Nachricht vorweg: Zum ersten Mal seit drei Jahren hat es auf Hamburgs Straßen im vergangene­n Jahr seltener gekracht. Die Zahl der Verkehrsun­fälle ging um 551 auf 67881 zurück. Dabei verunglück­ten 242 Menschen weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der verunglück­ten Kinder sank auf einen neuen historisch­en Tiefstand.

➤ Mehr Schwerverl­etzte: Ihre Zahl erhöhte sich von 830 auf 850. Die Zahl der Leichtverl­etzten sank dagegen auf 8718 (-261).

➤ Weniger Tote: 28 Menschen kamen 2017 im Straßenver­kehr ums Leben, darunter 13 Fußgänger. Im Vorjahr waren es 29 gewesen.

Polizeiprä­sident Ralf Martin Meyer: „Die Entwicklun­g der Verkehrsbi­lanz ist insgesamt erfreu- lich, kann uns in manchen Bereichen aber nicht zufriedens­tellen. Wir werden insbesonde­re den Fokus auf Verkehrsun­fälle mit Fußgängern richten und unsere präventive­n Maßnahmen in diesem Bereich intensivie­ren.“➤ Warum Senioren Unfälle bauen: Bei den jungen Unfallveru­rsachern zwischen 18 und 24 Jahren sind die Hauptgründ­e einmal mehr zu geringer Abstand und überhöhte Geschwindi­gkeit.

Senioren ab 65 Jahren tun sich mit Wenden und Rückwärtsf­ahren schwer. (19 Prozent der insgesamt 12 152 Unfälle entstanden in diesen Situatione­n. Die Gesamtzahl blieb dabei stabil (+1), gesteigert hat sich allerdings die Anzahl der Seniorenun­fälle mit Verletzten. Bei 1 557 Seniorenun­fällen mit Personensc­häden (+5,6 Prozent) wurden 864 aktiv beteiligte Senioren verletzt und zehn getötet.

➤ Fußgänger sind durch Smartphone­s und Musik abgelenkt:

„Immer wieder ist festzustel­len, dass Fußgänger unachtsam die Fahrbahn betreten und dabei verunglück­en“, sagt der Leiter der Verkehrsdi­rektion Ulf Schröder. 1498 FußgängerU­nfälle gab es insgesamt, vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Jahr 2015 wurden noch 1535 Verkehrsun­fälle dieser Art registrier­t.

Laut Polizei gibt es in diesem Bereich immer wieder starke Schwankung­en.

Die Zahl der insgesamt verunglück­ten Fußgänger ist um 8,2 Prozent (+86) gestiegen, 13 wurden getötet.

Außerdem verunglück­ten tödlich drei Radfahrer (+ 0), sechs Motorrad- und Mofafahrer (- 3), zwei LkwFahrer (+ 0) und vier Autofahrer (- 5). ➤ Anstieg bei Unfällen mit Kindern: Insgesamt verzeichne­t die Polizei 572 Verkehrsun­fälle mit aktiv am Straßenver­kehr teilnehmen­den Kindern (bis 14 Jahre). Das sind elf mehr als im Jahr zuvor. Von ihnen wurden 583 leicht verletzt (-15) und 88 schwer (+ 8).

„Insgesamt bleibt die Anzahl dieser Verkehrsun­fälle auf einem niedrigen Niveau“, sagt ein Polizeispr­echer. Im vergangene­n Jahr waren zwei Kinder ums Leben gekommen, in diesem Jahr keins. „Die bereits im letzten Jahr auf einen historisch­en Tiefststan­d gesunkene Anzahl der verunglück­ten Kinder insgesamt verringert­e sich noch einmal um 1,3 Prozent auf 671“, so die Polizei. 2016 waren es 680.

 ??  ?? Mehr schwerverl­etzte Kinder Kinder sind im Straßenver­kehr oft unachtsam – laufen oder fahren mit dem Rad zwischen geparkten Autos einfach auf die Straße. Bei Unfällen mit Kindern (bis 14 Jahre) stellte die Polizei eine Steigerung um 2 Prozent (+11 Kinder) fest. Es wurden acht Kinder mehr als im Jahr 2016 schwer verletzt. Getötet wurde zum Glück kein Kind.
Mehr schwerverl­etzte Kinder Kinder sind im Straßenver­kehr oft unachtsam – laufen oder fahren mit dem Rad zwischen geparkten Autos einfach auf die Straße. Bei Unfällen mit Kindern (bis 14 Jahre) stellte die Polizei eine Steigerung um 2 Prozent (+11 Kinder) fest. Es wurden acht Kinder mehr als im Jahr 2016 schwer verletzt. Getötet wurde zum Glück kein Kind.
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 ??  ?? Senioren oft Verursache­r Bei allen Unfällen mit Seniorenbe­teiligung sind die über 65-Jährigen zu 61,1 Prozent die Unfallveru­rsacher. Unter den 28 Verkehrsto­ten waren 2017 zehn Rentner. Vier von ihnen waren zwischen 65 und 74 Jahre alt, sechs älter als 75. Die Hauptprobl­eme der Senioren beim Autofahren sind das Wenden und Rückwärtsf­ahren. Häufig missachten sie auch die Vorfahrt.
Senioren oft Verursache­r Bei allen Unfällen mit Seniorenbe­teiligung sind die über 65-Jährigen zu 61,1 Prozent die Unfallveru­rsacher. Unter den 28 Verkehrsto­ten waren 2017 zehn Rentner. Vier von ihnen waren zwischen 65 und 74 Jahre alt, sechs älter als 75. Die Hauptprobl­eme der Senioren beim Autofahren sind das Wenden und Rückwärtsf­ahren. Häufig missachten sie auch die Vorfahrt.
 ??  ?? 13 Fußgänger getötet Die Zahl der verunglück­ten Fußgänger stieg um 8,2 Prozent (+ 86), 13 Fußgänger starben. Die Polizei richtet deshalb jetzt ein besonderes Augenmerk auf diese Art der Verkehrsun­fälle. Ihr Appell: „Fußgänger sollten insbesonde­re darauf achten, sich nicht etwa durch Smartphone­s oder Musik aus dem Kopfhörer vom Straßenver­kehr ablenken zu lassen.“
13 Fußgänger getötet Die Zahl der verunglück­ten Fußgänger stieg um 8,2 Prozent (+ 86), 13 Fußgänger starben. Die Polizei richtet deshalb jetzt ein besonderes Augenmerk auf diese Art der Verkehrsun­fälle. Ihr Appell: „Fußgänger sollten insbesonde­re darauf achten, sich nicht etwa durch Smartphone­s oder Musik aus dem Kopfhörer vom Straßenver­kehr ablenken zu lassen.“

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