Raab bei „seiner“Firma raus
TV-Macher besitzt keine Anteile mehr – wer jetzt die Macht hat
KÖLN – Bei „Brainpool“hat jetzt endgültig die Nach-Raab-Ära begonnen. Stefan Raab (51) verkauft seine restliche Beteiligung von 12,5 Prozent an „seiner“TV-Produktionsf rma, die er groß machte. Das teilte der französische Mitbewerber „Banijay“, der die Anteile übernimmt, der MOPO jetzt off ziell mit.
Ausgerechnet die Franzosen! Sie halten schon seit Juli 2009 50 Prozent der Anteile am Unternehmen. Damals verkauften die vier Brainpool-Inhaber Jörg Grabosch, Ralf Günther, Andreas Scheuermann und Stefan Raab jeweils die Hälfte ihrer Anteile und hielten fortan nur noch je 12,5 Prozent der Firmenanteile. Somit hält Banijay jetzt 62,5 Prozent und damit die Mehrheit an der Kölner TV-Produktionsfirma, die einst alle Raab-Erfolgsformate von „TV total“bis zum „Eurovision Song Contest“(ESC) produzierte. Aber auch aktuell sind sie noch ein wichtiger Player auf dem Fernsehmarkt, produzieren etwa die Sat.1-Shows von Luke Mockridge, mehrere ARD-Unterhaltungsshows oder die Amazon-Prime-Serie „Pastewka“.
Zum Kaufpreis wurden (wie bei solchen Geschäften üblich) keine Angaben gemacht. Auf MOPO-Anfrage erklärte ein Brainpool-Sprecher, vorerst würde sich nur der neue Mehrheitseigner zu dem Geschäft äußern. Banijay hat jetzt in der Kölner Schanzenstraße die „Macht“, drängt durch den Zukauf des Unternehmens endgültig mit Wucht auf den deutschen Markt. Das zeigt auch die Personalie der gleichzeitig via Branchendienst „DWDL“als neuer DeutschlandChef des Unternehmens bekannt gegeben wurde. Der ehemalige Gründungschef der zu „Endemol Shine“gehörenden Produktionsfirma „Florida TV“(produzierte „Circus Halligalli“und „Die beste Show der Welt“) wird demnach aus dem Firmensitz in Köln den Auf au der Firma verantworten.
Ist Raab damit ganz raus aus dem Produzentenmarkt? Nein. Er werde gleichzeitig aber wiederum Hauptgesellschafter seiner Firma „Raab TV“, einer Tochter von Brainpool, teilte Banijay mit. Stefan Raab selbst äußerte sich auf Anfrage nicht.