Fans randalieren im Metronom
Rostock-Anhänger sorgen für Chaos. Polizei stoppt Zug am Hamburger Hauptbahnhof
Eigentlich wollten sie nach Bremen zum Drittligaspiel ihrer Mannschaft, doch in Hamburg war die Reise zu Ende: Die Bundespolizei hat am Freitagabend rund 200 randalierende Fans von Hansa Rostock am Hauptbahnhof aus dem Verkehr gezogen.
Der Zugführer des Metronoms hatte die Beamten alarmiert, als die Fan-Horde aus Rostock um 16.15 Uhr rauchend und Alkohol trinkend den Zug nach Bremen enterte, an Bord sofort Fenster beschädigte und mit Graffiti besprühte.
„Andere Fahrgäste und unsere Mitarbeiter wurden mit massiver Gewalt bedroht. Die Situation war chaotisch und drohte, vollends außer Kontrolle zu gerate“, erklärte Wilmut König, Leiter des Fahrgastservices des Metronoms.
Die Bundespolizei rückte mit einem Großaufgebot an und holte die Chaos-Fans von Bord. „Wir hatten die Lage rasch im Griff “, so Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizei. Die Weiterfahrt des Zuges wurde ausgesetzt, der Metronom blieb in Hamburg stehen. „Wir bitten alle friedlichen Fahrgäste um Entschuldigung und Verständnis für die drastische Maßnahme“, sagte Metronom-Sprecher Björn Pamperin. Sie sei aber notwendig gewesen.
Vielen Fahrgäste dürften die Randalierer den Freitagabend gründlich vermiest haben. Der Fahrplan von und nach Hamburg geriet für mindestens zwei Stunden gehörig durcheinander – nicht nur der Metronom fiel aus, auch andere Züge hatten wegen des Einsatzes Verspätung. Auch für die Krawall-Fans endete der Abend immerhin anders als geplant: Statt um 19 Uhr in Bremen ihre Mannschaft anzufeuern, mussten sie die Heimreise nach Rostock antreten.