Hamburger Morgenpost

Darum blitzte ich bei Kühne ab

HSV-Idol vermutet Missverstä­ndnis mit Investor. Werden mehr Anteile verkauft?

- VOM HSV BERICHTEN MATTHIAS LINNENBRÜG­GER UND FLORIAN REBIEN redaktion-sport@mopo.de

Am Freitag überrascht­e Felix Magath mit der Nachricht, dass er als Investor beim HSV einsteigen wollte. Ein gescheiter­tes Gespräch mit Klaus-Michael Kühne machte ihm letztlich einen Strich durch die Rechnung. Nun sprach die MOPO mit der HSV-Legende über den Fall und seine Pläne.

„Natürlich tut es mir weh, was in Hamburg passiert. Ich würde gern helfen, war Ende Januar auch drauf und dran, Anteile am HSV zu erwerben. Ich habe das Gespräch gesucht mit Herrn Kühne, allerdings wollte er nicht mit mir reden“hatte Magath in der ARD erzählt. Die MOPO fragte den 64-Jährigen gestern, warum er als erstes das Gespräch mit Kühne suchte und nicht den direkten Weg zum HSV wählte? „Herr Kühne ist der zweitgrößt­e Anteilseig­ner. Ich wollte in dem Gespräch erst mal herausfind­en, ob er die selben Interessen hat“, so Magath, der allein mit nur einem kleinen Anteil keine Chance auf eine Einflussna­hme beim HSV sah. „Anteile abkaufen wollte ich Herrn Kühne aber nicht.“

Bleibt noch die Frage offen, warum Magath beim Investor abgeblitzt ist und es nicht mal zu einem Gespräch kam. Seine Vermutung: „Wahrschein­lich dachte Herr Kühne, dass ich mich bei ihm als neuer Trainer bewerben möchte.“

Einen weiteren Anlauf schließt Magath für die Zukunft nicht aus. Kontakt zum aktuellen Präsidium des HSV e.V. (Hauptantei­lseigner der AG) um Bernd Hoffmann hat es bislang noch nicht gegeben.

Wie viele Anteile an der AG können grundsätzl­ich noch verkauft werden? Eigentlich sollte bei 24,9 Prozent Schluss sein. Demnach wäre aktuell nur noch gut ein Prozent zu haben. Aufgrund eines Satzungsfe­hlers, der auf der Mitglieder­versammlun­g im Februar nicht korrigiert wurde, kann der Verkauf der Anteile theoretisc­h aber weiterhin auf 33,3 Prozent erhöht werden. Präsident Hoffmann hatte sich bislang zwar stets klar dagegen ausgesproc­hen und will auch weiterhin am liebsten die Grenze bei 24,9 Prozent halten. Finanziell­e Engpässe im Kampf um die Zweitliga-Lizenz könnten jedoch auch zum Umdenken führen.

Sollte Kühne erneut mit einer Geldspritz­e aushelfen müssen, will der Investor dafür auch mehr Anteile haben. Dann würde sein Anteil von jetzt 20,57 auf über 25 Prozent steigen. Damit hätte er so viel Einfluss wie nie zuvor.

Ich glaube, Herr Kühne dachte, dass ich mich bei ihm als neuer Trainer bewerben möchte. Felix Magath

 ??  ?? Klub-Idol Felix Magath wollte als Investor einsteigen und sich mit Klaus-Michael Kühne (r.) austausche­n – ohne Erfolg.
Klub-Idol Felix Magath wollte als Investor einsteigen und sich mit Klaus-Michael Kühne (r.) austausche­n – ohne Erfolg.
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