Hamburger Morgenpost

Rummenigge kocht wegen St. Pauli

Bayern-Boss attackiert Andreas Rettig. „Emotionale­s und populistis­ches Spektakel“

- STEFAN KRAUSE s.krause@mopo.de

Wenn er könnte, würde Karl-Heinz Rummenigge die Uhr sicher um 15 Jahre zurückstel­len. Im Juli 2003 hatte der FC Bayern zum „Retterspie­l“beim FC St.Pauli gastiert, den damals in der Gosse liegenden Kiezklub vor dem Ableben bewahrt. Im März 2018 braucht der Münchner Vereinsbos­s die Hamburger ungefähr so dringend wie eine chronische Stirnhöhle­nvereiteru­ng. Das tat er jetzt – freilich mit anderen Worten – ganz offen kund.

Auslöser war, man kann es sich denken, die DFL-Mitglieder­versammlun­g, an deren Ende am vergangene­n Donnerstag das Votum pro Erhalt der 50+1-Regel stand. „Ich hoffe, dass die DFL die Regel freigeben wird“, hatte Rummenigge noch wenige Tage vor der Versammlun­g bekräftigt – und musste dann in Frankfurt mit ansehen, wie auf Initiative des Kiezklubs alle Felle davonschwa­mmen.

„Es befremdet mich, dass ein Zweitligis­t, der nach meinem Kenntnisst­and noch nie in einem europäisch­en Wettbewerb mitgespiel­t hat, auf einmal nicht nur eine so prominente, sondern auch dominieren­de Rolle einnimmt“, sagte Rummenigge dem „Kicker“. Der 62-Jährige war wie eigentlich alle davon ausgegange­n, dass lediglich über den Umgang mit 50+1 diskutiert werden sollte. Von der plötzliche­n Abstimmung wurde er überrannt und nahm sich nun speziell den Hamburger Geschäftsf­ührer zur Brust: „Es SCHLAGEN:

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Karl-Heinz Rummenigge ließ mächtig Dampf ab, stänkerte abgehoben gegen Rettig und den FC St. Pauli.
 ??  ?? Andreas Rettig hat naturgemäß eine andere Meinung zu 50+1 als der FC Bayern und hatte 17 weitere DFL-Klubs hinter sich vereint.
Andreas Rettig hat naturgemäß eine andere Meinung zu 50+1 als der FC Bayern und hatte 17 weitere DFL-Klubs hinter sich vereint.
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