Polit-Experte: Hamburgs SPD braucht Inspiration
Was Parteienforscher Elmar Wiesendahl jetzt fordert
Die Hamburger SPD steht zweifellos vor einer großen Herausforderung: Olaf Scholz weg, aktuelle Umfragen prophezeien der Partei so schwache Werte wie lange nicht mehr. Für Parteienforscher Elmar Wiesendahl ist klar: „Es muss wieder Leben in die Bude kommen!“
Der frühere Professor der Universität der Bundeswehr spricht in Sachen der Genossen Klartext– auch gegenüber Neu-Bürgermeister Peter Tschentscher ist er deutlich: „Es kann nicht bis zur Bürgerschaftswahl 2020 so weitergehen“, sagte Wiesendahl. Er forderte von Tschentscher, er müsse einen Impuls setzen, „der in der Bürgerschaft, in die Stadt hineinwirkt und deutlich macht: Hier entsteht Inspiration, ein Sog – es geht nicht einfach mit der gleichen Platte weiter.“Tschentscher hatte erklärt, „die erfolgreiche Politik“seines Vorgängers fortführen zu wollen.
In Olaf Scholz’ Abgang sieht Experte Wiesendahl aber auch eine Chance für die SPD. Es könne jetzt ein Spitzenteam aus der Sozialsenatorin und Parteivorsitzenden Melanie Leonhard, dem neuen Bürgermeister sowie einer neuen Fraktionsspitze, die am 9. April gewählt werden soll, geben. Ihnen müsse eine Wiederbelebung der Partei gelingen. „Es wird auf die geschlossene Zusammenarbeit von Rot-Grün ankommen“, erklärte der Parteienforscher – auch mit Blick auf die Wahl Tschentschers, bei der mindestens zwei Regierungsabgeordnete nicht für ihn stimmten.