Quäl-Mord im Drogenrausch
Nachbarn sollen 65-Jährige brutal getötet haben
Erst feierten sie gemeinsam, tranken Alkohol, rauchten Marihuana. Als weitere Drogen konsumiert wurden, kippte die Stimmung. Am Ende war Helene S. (Name geändert) tot – sie wurde verprügelt und gequält. Ab Donnerstag müssen sich ihre mutmaßlichen Peiniger wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Schwurgericht verantworten.
Am 11. Oktober des vergangenen Jahres saß Helene S. mit ihrer Nachbarin Sabine N. (37, Name geändert), deren Tochter (16), dem Freund des Mädchens (18) und einem weiteren Bekannten (25) zusammen in einer Wohnung im Ladenbeker Furtweg (Bergedorf). Sie tranken, rauchten, schwatzen. Laut Ermittlungen verließen die Tochter und ihr Freund die Wohnung, um unter anderem Ecstasy und Speed zu besorgen. Vermutlich im Drogenrausch kam es zu der unfassbaren Tat.
Laut Anklage soll die Mutter plötzlich auf die 65-Jährige eingeprügelt, sie immer wieder getreten haben. Offenbar nur, um ihr „Qualen und Schmerzen zuzufügen“, wie es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft heißt. Schließlich griff die 37Jährige wohl zu einer Schaufel und schlug damit auf die wehrlose Frau ein.
Die Mutter soll danach die anderen drei aufgefordert haben, Helene S. ebenfalls für ihr vermeintliches Fehlverhalten zu bestrafen. Laut Anklage wollten sie ihr zeigen, „wo der Hase läuft“. Immer wieder wurde die Frau getreten. Als die 65Jährige schwer verletzt am Boden lag, soll die 16 Jahre alte Tochter ihre Mutter gebeten haben, von der Nachbarin abzulassen. Doch Sabine N. hörte offenbar nicht auf, quälte sie weiter. Helene S. schleppte sich in den Flur der Wohnung, brach dort zusammen. Sabine N. folgte ihr laut Anklage, soll erneut auf die Frau eingeschlagen haben. Irgendwann glaubten die vier, dass Helene S. nicht mehr atmete. Gemeinsam brachten sie die Frau in die Nachbarwohnung und legten sie dort ins Bett. Die 65-Jährige starb dort an den Folgen der Verletzungen.