Kleine Schritte reichen nicht
Der HSV zeigt sich in Stuttgart stark verbessert, belohnt sich aber nicht
Es bleibt dabei. Der HSV kann in der Bundesliga nicht mehr gewinnen. Auch im 15. Spiel in Folge (neuer Negativ-Rekord) holten die Hamburger keinen Sieg. Nur 1:1 (1:1) beim VfB Stuttgart. Kein Pünktchen Hoffnung im Abstiegskampf. Die Wahrheit lautet vielmehr: Kleine Schritte reichen nicht.
„Die Mannschaft hat alles versucht, aber es hat schlussendlich nur zu einem 1:1 gereicht. Darüber sind wir natürlich enttäuscht, weil wir in einer Situation sind, wo wir mehr Punkte holen müssen. Wir wissen, dass uns im Moment nur Siege helfen“, erklärte Trainer Christian Titz, der mit der Leistung seiner Mannschaft zwar größtenteils zufrieden war, mit dem Ergebnis aber eben nicht. Und nur Letzteres zählt zurzeit. Als Tabellenschlusslicht haben die Hamburger immer noch sechs Punkte Abstand auf Relegationsplatz 16.
Mutig oder verrückt? Diese Frage stellte sich vor dem StuttgartSpiel beim Blick auf die HSV-Aufstellung. Nachdem Titz in den vergangenen Wochen bereits einige erfahrenen Spieler wie Mergim Mavraj oder Dennis Diekmeier komplett aus dem Team aussortiert hatte, setzte er seinen krassen Total-Umbruch in Stuttgart nun fort. Mit Matti Steinmann, Stephan Ambrosius und Mohamed Gouaida standen gleich drei Spieler aus der Regionalliga-Mannschaft in der Startelf.
Unterlegen waren die Hamburger vor 58 826 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena trotzdem nicht. Wie schon zuletzt beim Titz-Debüt gegen Berlin sah die erste Halbzeit lange vielversprechend aus. Durch Lewis Holtby (18.) gelang sogar erneut die Führung. Das Problem: Diesmal reichte diese nicht mal bis zur Halbzeitpause. Die Stuttgarter nutzten eine Fehlerkette in der HSVDefensive gnadenlos aus – und trafen durch Daniel Ginczek (44.) noch vor dem Seitenwechsel zum Ausgleich.
Nach der Pause baute Titz sein Team immer weiter um. Nach und nach verließen alle Regionalliga-Spieler den Platz, das Risiko wurde erhöht. Die Anzahl der Tore und damit auch die Punktausbeute blieb gleich.
„Die Spieler haben ihre Einsatzzeiten gerechtfertigt und haben es gut gemacht. Es war ein mutiger Auftritt. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir gegen einen starken Gegner gespielt haben, der die letzten acht Spiele nicht verloren hat“, sagte Titz, dem nun nur noch sechs Spiele für das Wunder Klassenerhalt bleiben. Nächster Gegner ist am kommenden Sonnabend