Hamburger Morgenpost

Ich kann böse sein – ganz ohne Konsequenz­en

CHARLIZE THERON über den Spaß, miese Charaktere zu spielen

- INTERVIEW FÜHRTE PATRICK HEIDMANN

LOS ANGELES - Im vergangene­n Jahr prügelte sich Charlize The-ron in „Fast & Furious 8" und „Atomic Blonde" als A ctionhel-din über die Leinwände, nun zeigt sich die gebürtige Südafri-kanerin in ihrem neuen Film „Gringo" (ab morgen im Kino) von ihrer komischen Seite. Mit ihrem Filmpartne­r Richard Rusk will sie die grolle Kohle verdienen, indem sie eine Mari-huana-Pille auf den Markt brin-gen. Beim Interview in Los An-geles sprachen wir mit der 42-jährigen Oscar-Gewinnerin über Miststücke und Hasch. MOPO: Miss Theron, verrät man zu viel über Ihre Rolle in „Gringo", wenn wir darüber sprechen, dass Sie eine Frau spielen, die man als Miststück bezeichnen würde? Charlize Theron: Nein, das geht schon. Und die Figur der Elaine ist ja wirklich ein Biest. Die ers-ten drei Drehtage hz be ich mic

Das habe ich sehr eindrückli­ch von Al Pacino gelernt, als wir vor über 20 Jahren den Film „Im Auftrag des Teufels“drehten. Er sagte eines Tages zu mir: „Ist es nicht toll, dass ich derart böse sein darf weil ich Schauspiel­er bin, aber keinerlei Konsequenz­en zu fürchten habe?“Da nahm ich mir vor, selbst auch mal ein paar verabscheu­ungs- würdige Figuren zu spielen. Was Sie auf jeden Fall mit vielen Ihreu Rollen gemeinsam haben, ist, dass Si( selbstbewu­sst sind und keine Lust ha• ben, sich für irgendetwa­s zu rechtfer tigen, oder? Das stimmt. Das Leben is• schließlic­h kein Probelauf, son• dern schon die Hauptveran­stal-tung. Wir haben nur eine Chan• ce, so zu leben, wie wir wollen und ich habe nicht vor, irgend-wann auf dem Sterbebett zt liegen und zu bereuen dass ich mich irgendwie verbogen oder zurück gehalten habe. Meine Jugend war, wie ja be- kannt ist, geprägt vor Tod und Tragik, und ict denkemal, dass ict nicht zuletzt durch die-se Erfahrunge­n geiern• habe, wie kostbar jede, einzelne Tag ist. (Ihn Mutter erschoss ihrer gewalttäti­gen Vater vor ihren Augen, Anm. d Red.) Weil es in „Gringo" ja aucl um Drogen geht: Befürwor ten Sie Initiative­n wie das Le• galisieren von Marihuana zu• mindest zu medizinisc­her Zwecken? Von medizinisc­hem Ma-rihuana-Gebrauch bin icl-schon lange ein Fan. Icl habe bei vielen Menscher in meinem Umfeld gese-hen, was das bewirker n, nicht zuletzt bei mei-er Mutter. Sie hat lange ar hlimmen Fußschmerz­er g litten, die sie relativ bewe-g ngslos werden ließe N chdem wir ihr eine MaP; h na-Salbe besorgten, kon te •ie irgendwann sogar wi '1 der Sport treiben. Aber da übe hinaus bin ich auch je 5 seit des Medizinisc­hen dar ki cz Drog n zu entkrimina­lisiere Das be ich schon früher gesa i; a als ic selbst viele Jahre sehr r • 1 gelm' ßig gekifft habe. Und i I. sage s heute immer noch, wo i I-scho lange keinen Joint me i g ante sst habe.

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