Antifa-Kongress und „Flora muss weg“-Demo
Linke tagen – Gegenprotest am Schlump
Die Rote Flora wird zum Tagungs-Ort: Unter dem Motto „Bilden, Organisieren, Zurückschlagen“findet dort an diesem Wochenende ein Antifa-Kongress statt – mit Vorträgen über NaziStrukturen sowie Selbstverteidigungskursen. Eine AfD-nahe Gruppierung will jetzt gegen den Kongress demonstrieren.
Die neu gegründete „Initiative für ein soziales und tolerantes Europa“ruft bundesweit dazu auf, sich „mit bürgerlichem Selbstbewusstsein gegen linksextremistische Gewalttäter in Deutschland und insbesondere in Hamburg zu stellen“. Für Sonnabend, 14 bis 16 Uhr, hat sie eine Demo am UBahnhof Schlump angemeldet – keinen Kilometer von der Roten Flora entfernt.
Rund 150 Teilnehmer werden laut Polizei erwartet, eine ähnliche Klientel wie bei den „Merkel muss weg“-Demos. Dieses Mal soll aber „Die Flora muss weg“skandiert werden – das birgt Konfliktpotenzial. Zumal der Versammlungsleiter nach MOPO-Informationen ein AfD-Mitglied ist, wenn auch aus dem gemäßigten Flügel.
„Wir sind entsprechend vorbereitet“, so ein PolizeiSprecher. Wegen des Tenors der Demo müsse man „mit gewissen Dingen rechnen“. Heißt: Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und linken Gegendemonstranten schließt die Polizei nicht aus.
Inhaltlich geht es in der Roten Flora von heute bis Sonntagnachmittag um die Aufarbeitung aktueller politischer und gesellschaftlicher Ereignisse. Etwa um die AfD, die jetzt im Bundestag sitzt, oder um Rechte und Wutbürger, die immer häufiger auf die Straße gehen.
„Das alles und noch viel mehr sind Zustände, die eine starke antifaschistische Gegenbewegung erfordern“, heißt es in der Einladung zum Antifa-Kongress. Der richtet sich übrigens nur an Menschen aus Hamburg und Umgebung. Angesichts der hiesigen, großen linken Szene ist beim Kongress aber dennoch mit Hunderten Teilnehmern zu rechnen.