Die 10 besten Flohmärkte
Hamburg ist Trödel-Metropole. Aber woher kommt der Reiz, Altes zu erstehen? Und wo kann man hier die besten Schnäppchen machen?
„Bares für Rares“ist der Quoten-Hit des ZDF, RTL legt mit dem „Super-Händler“bald nach: Immer mehr Menschen interessieren sich für Antikes und das gibt es in Hamburg vor allem auf Flohmärkten. Zusammen mit Berlin ist Hamburg DIE Flohmarkt-Hochburg Deutschlands. Auf den nächsten Seiten stellt die MOPO am Sonntag die besten Märkte der Hansestadt vor – und gibt Tipps fürs Schnäppchenmachen.
In den 70er Jahren gab es in Hamburg einen einzigen Flohmarkt: ein Mal im Monat an einem Sonnabend auf dem Fischmarkt. Flohmarkt-Veteranen schwärmen noch heute davon, was sie damals für tolle Schnäppchen gemacht haben. Damals interessierte sich kaum jemand für „olle“Möbel, Zinnfiguren oder Tafelsilber.
Heute finden an manchen Wochenenden gleich ein Dutzend Flohmärkte statt. Und es kommen immer neue dazu – speziell für Kinder, für Frauen, für Nachtschwärmer oder für Fans von Büchern, Fotografie oder Uhren ...
Aber woher kommt diese verstärkte Lust zum Kauf gebrauchter oder antiker Sachen? Sicherlich ist es der Reiz, ein Schnäppchen zu machen. So wie die Kollegin, die neulich eine signierte Vase für ein paar Euro erstand. Sie googelte die Signatur und stellte fest, dass das eher unscheinbare Ding für gut 150 Euro bei Ebay gehandelt wird.
Aber es dürfte vielleicht auch das Gefühl sein, etwas Gutes zu tun. Wenn man beispielsweise einer Seniorin etwas abkauft und damit deren Rente aufbessert. Oder wenn man Kindern was abnimmt und die ganz aufgeregt sind, weil sie ein paar Euro eingenommen haben.
Außerdem sind Flohmärkte nachhaltig. Für diese Waren wurde aktuell kein Baum gefällt und kein Meer verschmutzt. Auf dem Flohmarkt zu kaufen bedeutet, dass man seine Kauflust (oder Sucht) befriedigen kann, ohne Opfer des allgemeinen Shopping-Wahns in Billigmärkten oder Einkaufscentern zu werden.
Das Wichtigste aber ist: Ein Flohmarktbesuch macht einfach Riesenspaß. Menschen ganz unterschiedlicher Nationalitäten oder sozialer Herkunft kommen zueinander, schnacken und handeln. Das kann ein Besuch bei Karstadt oder in der Europa-Passage niemals bieten.
Und erst der Stolz, wenn man die „Beute“nach Hause trägt. Dort das Teil liebevoll putzt und dann einen Platz dafür findet. Aktuell haben auch immer mehr Einrichtungsprofis begriffen: Eine Wohnungseinrichtung nur mit neuen Sachen ist furchtbar langweilig. Erst der Mix aus Alt und Neu, aus verschiedenen Epochen macht ein Zuhause individuell.