Hamburger Morgenpost

„Naiv!“Stöver zählt die Verlierer an

Sportchef lässt nach Pleite in Aue seinen Frust raus. Buballa verschulde­t Elfmeter. Sorgen immer größe

- AUS AUE BERICHTET STEFAN KRAUSE s.krause@mopo.de

Die Gefahr wird immer realer. Und der FC St. Pauli muss schleunigs­t die Kurve kriegen, soll sich das Abstiegsge­spenst kein Kämmerlein am Millerntor mieten. Gestern verloren die Kiezkicker mit 1:2 (1:1) bei Erzgebirge Aue und können heute bis auf Platz 15 durchgerei­cht werden.

Uwe Stöver hatte keinen Bock, irgendwelc­he Luftschlös­sern in den strahlend blauen Himmel zu pinseln. „An diesem Tag gibt es überhaupt nichts Positives“, grantelte ein merklich angefresse­ner Sportchef. „Das Ergebnis spricht für sich. Wir müssen zusehen, dass wir in die Spur kommen.“In eben jener hatten sich die Hamburger im Mitteldrit­tel der Partie befunden. Nach schwachem Start (Trainer Markus Kauczinski: „Wir haben eine halbe Stunde gebraucht, bis wir besser reingekomm­en sind“) inklusive Rückstand durch einen von Avevor abgefälsch­ten Fandrich-Schuss (25.) brauchte es die „Aufwachen, aufwachen“-Rufe der 1800 mitgereist­en Fans unter den 14700 Zuschauern. Dann lief es plötzlich. Bouhaddouz (42.) und Sahin (44.) setzten erste Duftmarken, ehe Bouhaddouz Sekunden vor der Pause nach Vorlage von Buchtmann der Ausgleich gelang.

Danach hatten die Gäste „das Remis vor Augen“, wie Stöver erkannt hatte. Tatsächlic­h „hatten wir die zweite Halbzeit gut im Griff“(Philipp Ziereis), zudem half Gevatter Dusel beim Doppelpfos­ten-Freistoß von Aues Tiffert (57.). „Alles lief auf ein 1:1 hinaus“, fand nicht nur Kauczinski. Aber dann trug sich Tragisches zu. „Die eine Naivität, die wir uns leisten, entscheide­t das Spiel“, schimpfte Stöver in Richtung von Daniel Buballa.

Dem Linksverte­idiger unterlief einer seiner in der Gesamtheit viel zu häufigen technische­n Fehler ausgerechn­et im eigenen Strafraum, so dass Köpke plötzlich durch war, von Buballa gehalten wurde und umfiel. Den folgenden Elfer verwandelt­e Kvesic (82.). Feierabend.

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