Der Riese wacht auf Zu Unrecht belächelt: Aufbruchstimmung im größten Bezirk
Exakt 429 918 Menschen leben hier: Wäre der Bezirk Wandsbek eine Stadt, würde sie auf Platz 16 der größten deutschen Städte rangieren, Bochum, Bonn oder Mannheim hinter sich lassen. Doch in Hamburg wird der größte Bezirk gerne belächelt. Unter Altonaern oder Eimsbüttlern gilt er als öde und langweilig. Dabei hat Wandsbek viel Potenzial – das langsam zum Leben erweckt wird. Die MOPO hat sich zwischen Jenfeld und Volksdorf, zwischen Hochhaussiedlungen, Reihenund Naturen umgesed herausgewarum der r Hamburgs u Unrecht .
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den kleinen ub angeam Woht’s um 22 gs bietet er J Blues-Session an, Ausgehen eher für die älteren Semester. Herr Bormann liebt es (mittlerweile) etwas ruhiger. Damit liegt er im Stadtteil, der das „-dorf“zu Recht im Namen trägt, genau richtig: Beschaulich, grün, ein fast dörflicher Charakter, betuchteres Publikum, man fährt eher SUV als Golf. Vielleicht ist man manchmal ein wenig abgehängt – im Dezember schloss das Kundenzentrum Walddörfer an der Farmsener Landstraße endgültig die Pforten. Behördengänge sollen nun in Poppenbüttel erledigt werden. Das ist ein Stück entfernt, dafür ist man der Alster besonders nah. Naturliebhaber steigen dort gerne ins Kanu und genießen den Oberlauf des Flusses in seiner natürlichen Schönheit.
Natur gibt’s auch beim Kletterwald am Meiendorfer Weg. Steffi Rosner-Haack (36) geht dort mit Kind spazieren. Vor Kurzem ist die vierköpfige Familie aus dem Karoviertel hergezogen. Ein Haus mit Garten, den Wald um die Ecke, weniger Anonymität: „Hier haben wir mehr Platz, Ruhe und Erholungsmöglichkeiten im Grünen vor der Haustür.“
In dem kleinen Ortsteil von Rahlstedt tut sich was: 156 neue Wohnungen entstehen etwa am Schierenberg, 30 Prozent davon öffentlich gefördert. Im Sommer soll alles fertig sein, auch eine Kita für 60 Kinder ist geplant. Für Familien wie die von Steffi Rosner-Haack wird also gesorgt.
In Rahlstedt treffen wir Lars Herud (37) mit Sohn Christoffer (5) beim Eisessen. Der Vater ist auch schon in Rahlstedt aufgewachsen, arbeitet hier, würde innerhalb Hamburgs auch nie umziehen: „Die Natur ist um die Ecke, es ist alles noch bezahlbar, überall wird erneuert: der Sportplatz, der ZOB...“Nur die Entwicklung beim Rahlstedt Center macht ihm Sorgen: Der Lieblingseisladen, der Friseur – alle verdrängt.
Die Stadt indes fährt derzeit in Kooperation mit dem Land Schleswig-Holstein verschiedene Programme zur Aufwertung des riesigen 90 000-Einwohner-Stadtteils: Im Osten entsteht das länderübergreifende Gewerbegebiet Rahlstedt/Stapelfeld. Die umliegende Landschaft haben die Planer auch im Blick: Bei der gemeinsamen Feldmark „Große Heide“soll ein naturschutzrechtlicher Ausgleich geschaffen werden – und so das von Lars Herud geliebte Grün erhalten werden.
Das Loblied vom grünen Wandsbek setzt sich in Farmsen fort: Sabine Schanz (44) ist auch deswegen nie hier weggezogen.