„Schikane und Mobbing“: HCU-Studenten auf Zinne
Studenten wollen Präsidenten und Kanzlerin loswerden
Die Studenten der „HafenCity-Universität“(HCU) sind bislang nicht als aufmüpfig aufgefallen. Doch plötzlich gehen sie auf die Barrikaden, auch Mitarbeiter protestieren. Sie wollen eine zweite Amtszeit der Kanzlerin verhindern – und den Uni-Präsidenten loswerden.
2500 Studenten besuchen Hamburgs jüngste Universität. Etwa ein Fünftel von ihnen quetschte sich am Mittwoch ins große Auditorium. Bei der Versammlung redeten sich Studenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und drei Professoren den Frust von der Seele.
Konkret geht es um die Vertragsverlängerung der für Finanzen zuständigen Kanzlerin Stephanie Egerland. Die Studenten machen sie für die in ihren Augen schlechten Arbeitsund Studienbedingungen verantwortlich. „Schikane und Mobbing“seien an der Tagesordnung, „Angst und Stillschweigen“das Ergebnis. Drei Professoren haben außerdem beantragt, Uni-Präsident Walter Pelka abzuwählen.
Was sagt die Uni? „An manchen Stellen kann ich den Ärger der Studierenden verstehen“, so Präsident Pelka. Von „prekären Arbeitsbedingungen“zu reden, sei aber nicht angebracht. Es sei tatsächlich so, dass die HCU zum Sparen gezwungen sei. Man habe in der Vergangenheit nicht immer glücklich gewirtschaftet.
Dass Kanzlerin Egerland kritisiert werde, überrasche ihn nicht. „Der Kanzler ist oft der unbeliebteste Mensch der Uni.“Dieser trage die Verantwortung dafür, dass Steuergelder korrekt eingesetzt würden. Auf die Vorwürfe „Mobbing und Schikane“angesprochen, könne er „nur mit dem Kopf schütteln“. „Davon weiß ich nichts und ich wüsste auch gar nicht, wie wir im Präsidium irgendwen mobben sollten.“
Das Präsidium will übernächste Woche das Studienparlament und Asta-Vertreter einladen, um anzuhören, was in ihren Augen schief laufe. Am 30. April ist eine studentische Delegation bei Staatsrätin Eva Gümbel, damit die Behörde der Vertragsverlängerung der Kanzlerin nicht zustimmt.