Hamburger Morgenpost

Die Angst vor Sex-Überfällen

Drei Fälle in fünf Tagen. Polizei rät zur Aufmerksam­keit. Alte Taten ungeklärt

- Von MAX WEINHOLD

Eine Joggerin wird in einem kleinen Park mitten in einem Wohngebiet überfallen und vergewalti­gt: Diese Tat schockiert­e viele Hamburger. Schon in den Tagen zuvor gab es ähnliche Überfälle. Viele Frauen haben Angst. Was sagt die Polizei dazu?

Freitag, 20. April: versuchter Sex-Übergriff auf eine 18Jährige auf dem Öjendorfer Friedhof. Sonnabend, 21. April: Vergewalti­gung einer 27-Jährigen in einem Marmstorfe­r Treppenhau­s. Dienstag, 24. April: Vergewalti­gung einer 27 Jahre alten Joggerin in einem Park am Elligerswe­g in Barmbek-Nord – drei Sex-Taten in fünf Tagen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Übergriffe in Hamburg häufen. Bereits zu Beginn vergangene­n Jahres gab es mehrere Fälle in wenigen Monaten – damals gingen die Vergewalti­ger ähnlich vor: Am 7. Januar 2017 vergewalti­gten fünf Männer eine Krankensch­wester (29) am AK St. Georg, die nach ihrer Schicht gegen 22 Uhr auf dem Weg zum Auto war und sich von Hilfeschre­ien in einen nahen Park locken ließ.

Sechs Tage später hielt eine Frau (54) am Lottbeker Weg (Ohlstedt) mit ihrem Auto an, als sie einen winkenden Mann am Straßenran­d sah. Die Frau stieg aus, um ihm den Weg zu zeigen – und wurde von ihm und einem weiteren Mann vergewalti­gt.

Am 8. März vergewalti­gte ein Mann, der zuvor aus einem angrenzend­en Park um Hilfe gerufen hatte, eine 35Jährige am AK Altona.

„Die Ermittlung­en in diesen Fällen sind eingestell­t, die Täter konnten nicht ermittelt werden“, erklärt Nana Frombach, Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft gegenüber der MOPO.

Nun also erneut eine Häufung von schlimmen Überfällen auf Frauen. „Sprechen Sie jemanden an, wenn Sie sich zum Beispiel in der Bahn beobachtet fühlen oder Sie danach jemand verfolgt“, rät Heike Uhde, Pressespre­cherin der Polizei. „Ein selbstbewu­sstes, konsequent­es Auftreten kann helfen.“Von Pfefferspr­ay hält die Polizei wenig. „Die Gefahr, sich selbst zu verletzen, ist groß“, so Uhde. Sie rät eher zu sogenannte­n Schrillala­rmen. Die abschrecke­nden Geräte gibt's im Internet zu bestellen.

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Abgelegene Wege wie auf diesem Symbolbild gelten als häufige Tatorte von Übergriffe­n.

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