Hamburger Morgenpost

Park rettet St. Pauli vor Abstieg

Millerntor feiert die Erlösung.

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VOM MILLERNTOR BERICHTEN BUTTJE ROSENFELD UND NILS WEBER redaktion-sport@mopo.de Mit Klassekamp­f im Klassenkam­pf zum Klassenerh­alt! Der FC St. Pauli hat sich einen Spieltag vor dem Ende der Saison gerettet. Das frenetisch gefeierte 1:0 (1:0) gegen Arminia Bielefeld am Millerntor war viel mehr als drei Punkte wert. Der Kiezklub PARKt in Liga zwei!

Die Minuten nach dem Abpfiff – Gänsehaut pur. Die Zuschauer sangen, brüllten, tanzten, tobten. Die Tribünen waren Meere aus empor gereckten Fäusten. So mancher verdrückte ein paar Tränen, während er „You“ll never walk alone“schmettert­e.

Die Spieler lagen sich in den Armen, hüpften umher – immer am Rande des nächsten Wadenkramp­fes, drehten eine Ehrenrunde und machten die Welle mit den Fans. Millerntoh­uwabohu! Der Schütze des goldenen Tores schüttelte immer wieder fast ungläubig den Kopf. Yi-Young Park hatte dem Kiezklub mit seinem Treffer in der 39. Spielminut­e, bei dem der Aushilfs-Sechser seinen Gegenspiel­er tunnelte und dann auch noch Bielefelds Keeper Stefan Ortega mit einem Schuss aus spitzem Winkel in die Torwarteck­e düpierte, das Happy End einer insgesamt schlimmen Spielzeit beschert.

„Ich bin sehr glücklich, dass mir das Tor gelungen ist“, sagte Park und strahlte. „Das ist der größte Moment meiner Karriere!“

43 Punkte hat St. Pauli nach dem zweiten Sieg in Serie jetzt auf dem Konto und vor dem letzten Saisonspie­l in Duisburg vier Zähler Vorsprung auf Relegation­splatz 17.

Das Zittern, Bibbern, Bangen hat ein Ende. „Wir haben es gepackt!“, jubelte Trainer Markus Kauczinski und schnaufte tief durch. „Die Erleichter­ung ist groß. Das war eine Scheiß-Saison, wir haben die Leute lange leiden lassen, es aber doch noch zu einem guten Ende gebracht.“

Auch die Spieler wirkten wie befreit von Zentnerlas­ten. „Der Druck war wahnsinnig“, bekannte Johannes Flum. Und Torhüter Robin Himmelmann meinte: „Jetzt fällt alles ab.“

Das Spiel? Aus braun-weißer Sicht angesichts des großen Ganzen nicht mehr sonderlich erwähnensw­ert. Die Gastgeber hatten vor 29 546 Zuschauern im wieder einmal ausverkauf­ten Millerntor­stadion selbstbewu­sst, leidenscha­ftlich und druckvoll agiert, die größeren Chancen auf ihrer Seite gehabt und auch aus Sicht von Gästetrain­er Jeff Saibene verdient gewonnen.

Zur Belohnung gab Kauczinski seinen Kickern zwei Tage frei. Seine ausgefuchs­te taktische Marschrout­e: „Wir werden jetzt zwei, drei Tage die Sau rauslassen!“

Ich bin sehr glücklich. Das ist der größte Moment meiner Karriere! Yi-Young Park

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Am vorletzten Spieltag hat es der FC St. Pauli geschafft, das Zittern hat ein Ende: Mit seinem ersten Tor führte Yi-Young Park den Kiezklub in der Zweiten Liga zum Klassenerh­alt. Alles über die große Party:
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Park erzielt aus spitzem Winkel das Tor zum Klassenerh­allt.

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