Fluch besiegt!
Im elften Anlauf gewinnen die Löwen in Hamburg den DHB-Pokal
„Diesmool schaffe mer's“, waren sich die Fans der Rhein-Neckar Löwen schon bei der Anreise in der SBahn sicher. Und tatsächlich: Am Ende können die Kurpfälzer die „Recken“aus Hannover und damit ihren ganz persönlichen Pokalfluch besiegen – 30:26 (13:11)! Mann des Spiels: Spielmacher Andy Schmid.
Auch die Mannheimer können „König der Löwen“! „Oh, ich will jetzt gleich König sein“steht auf den Shirts der Löwen-Fans. Ein Zitat aus dem Disney-Film und Musical. Als ob der Sieg schon beschlossene Sache sei. Aber in den ersten, recht nervösen Minuten ist sie kurz wieder zu spüren: die Angst davor, schon wieder im entscheidenden Moment zu versagen. Elfte FinalFour-Teilnahme bislang kein Titel. Ein regelrechtes Trauma!
Auf der anderen Seite: die „Recken“aus Hannover. Die Körpersprache von Morten Olsen beim ersten Tor: Wir wollen hier was holen. Die Burgdorfer verteidigen hart, gehen mit schnellen Gegenstößen in Führung. Die Rhein-Neckar Löwen scheinen zu schwimmen.
Ab Mitte der ersten Hälfte machen sie aber deutlich: Wir sind hier die Favoriten. Der Isländer Petersson geht zunächst vorweg, tankt sich ein ums andere mal durch, obwohl es hieß, er hätte Schulterprobleme.
Die zweite Hälfte ist lange ein Spiel auf Augenhöhe. Der lange Baum Mait Patrail führt die Recken an, immer wieder geht es hin und her. Ihre Fans glauben noch mal dran, da kommt die stärkste Phase von Andy Schmid.
Tempo variieren, Kreisspieler einsetzen und vor allem: treffen! Stolze acht Würfe versenkt er im Tor, wird unter dem Jubel der Löwen-Fans zum Spieler des Turniers ernannt, nachdem er als Kapitän den Pokal in Empfang nimmt und in die Höhe reckt. „Das war schon eine Last auf unseren Schultern“, sagt Schmid. „Aber das ist jetzt ein Erfolg für die Ewigkeit.“Der Rest ist kurpfälzische Glückseligkeit nach Traumabewältigung. „Oh, wie ist das schön“– der Song des Abends.