CSU im Krawallmodus: „AfD ist Feind Bayerns“
Bizarrer Kampf um die absolute Mehrheit. Strategie könnte scheitern
MÜNCHEN - In Bayern fliegen die Fetzen: Die CSU hat die AfD jetzt zum „Feind“erklärt. So will man die Rechtspopulisten bei der LandtagsWahl am 19. Oktober klein halten. Doch das Vorhaben droht zu scheitern.
In einem Strategie-Papier hat CSU-Generalsekretär Markus Blume die AfD nun als „braunen Schmutz“bezeichnet, der in Bayern „nichts verloren“habe. Die Partei „vergewaltige das Andenken von Franz Josef Strauß“, heißt es weiter. Die Partei versuche Radikalismus einen „bürgerlichen Anstrich“zu geben. Sie sei aber doch nichts anderes als eine Alternative zur NPD.
Die Nervosität und Wut in der CSU ist fast mit Händen zu greifen – und hat klare Gründe. Denn in Umfragen liegt die AfD in Bayern zwischen zwölf und 13 Prozent. Die CSU kommt lediglich auf 41 bis 44 Prozent. Für die absolute Mehrheit reicht das nur, wenn die FDP aus dem Landtag fliegt (sie liegt aktuell knapp über fünf Prozent). Oder eben die AfD in Bayern wieder schrumpft.
Kampflos will die AfD sich in zweitgrößten Bundesland aber natürlich nicht abservieren lassen. Entsprechend konterte Jörg Meuthen (AfD): „Die CSU ist inzwischen im Antifa-Jargon angekommen. Die Quittung dafür wird es bei der Wahl geben.“
Ihren Kampf gegen die AfD führt die CSU aber auch in Berlin. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist sich nämlich sicher, das Geheimnis im Kampf gegen die Konkurrenz vom rechten Rand zu kennen: „Die AfD macht man überflüssig, wenn man in den Bereichen Europa, Sicherheit und Zuwanderung eine Politik verwirklicht, die dem Mehrheitswillen der Bevölkerung gerecht wird.“