E wie einsteigen
Morgen gastieren die Rennwagen der immer beliebteren Formel E in Berlin. Wir stellen die acht günstigsten Elektro- Modelle für den Alltag vor
Es müssen ja nicht gleich über 800 000 Euro hingeblättert werden – zumal man mit einem Formel-ERennwagen ohnehin nicht auf eine normale Straße dürfte. Allerdings sind normale Elektroautos immer noch teurer als Autos mit Benzin- oder Dieselmotor – obgleich ein Umweltbonus von 4000 Euro lockt. Doch die Zulassungszahlen steigen ebenso stetig an wie die Zuschauerzahlen und TVEinschaltquoten bei der Formel E. Die Batterieautos legten in der Zulassungsstatistik 2017 um knapp 120 Prozent zu, und die Kurve zeigt weiter nach oben. Hier kommen die acht derzeit günstigsten E-Autos.
Fast schon ein Klassiker – Peugeot iOn: Als der kleine Franzose 2010 auf den Markt kam, war er zusammen mit seinen Schwestermodellen Citroën C-Zero und Mitsubishi i-Miev eines der ersten Batterieautos auf dem Markt – historische Modelle einmal ausgeklammert. Unter den Stromern ist er mit dem gleich teuren C-Zero das derzeit günstigste E-Auto. Für 21 800 Euro bekommt der Kunde ein 3,5 Meter langes Stadtwägelchen (47 kW/60 PS) mit einer Lithium-Ionen-Batterie von 16 kWh, für das eine Reichweite von 150 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h angegeben sind. Der Normverbrauch liegt bei 12,6 kWh auf 100 Kilometer.
Eine Marke für sich – der Smart EQ Fortwo: Mit 21 940 Euro nur wenig teurer ist der Mini-Stromer (60 kW/82 PS) aus Stuttgart, der seit der letzten Modellüberarbeitung die Bezeichnung der neuen Daimler-Elektromarke EQ im Namen trägt. Ebenfalls maximal Tempo 130 schnell, kommt der Zweisitzer mit einer Akkuladung bis zu 160 Kilometer weit – bei einem Verbrauch von 12,9 kWh und einer Kapazität von 17,6 kWh. Spezielles Gimmick: Ein Radarsensor beobachtet das Verkehrsgeschehen und wählt die optimale Rekuperationsstufe – das spart Energie.
Der lärmende Freizeitgefährte – Citroen E-Méhari: Freizeitautos sind aus der Zeit gefallen, und trotzdem ließ Citroen den 1968 herausgekommenen
Méhari wieder aufleben – als EAuto, das mit
25 270 Euro (Hardtop: 26 470 Euro) in der Liste steht. Mit maximal 110 km/h ist die Kunststoffkarosserie zwar recht langsam, aber Méhari-Fahrer dürften ohnehin nicht in V/Max rechnen. Für Spaßfahrten ist mit 195 Kilometern auch der Aktionsradius der 30kWh-Lithium-Metall-Polymer-Batterie vorzeigbar, bei 20 kWh an Normverbrauch. Weil E-Autos leise sind, macht der nur 3,81 Meter lange Méhari (50 kW/68 PS) Töne: Über ein permanentes akustisches Signal, das unter 30 km/h aktiv ist, warnt er Fußgänger, wenn er naht.
Der Vorbote – VW E-Up: 2013 noch vor dem aktuellen E-Golf in den Verkauf gekommen, ist die Elektroversion des Kleinwagens aus Wolfsburg der Vorreiter einer neuen Welle der E-Mobilität bei VW, die mit der neuen Marke I.D. bald Fahrt aufnehmen soll. Von außen nur am „e“und kleinen Stilelementen von der Verbrennerversion zu unterscheiden, berechnet VW mit 26 900 Euro knapp 10 000 Euro mehr als für den teuersten Verbrenner, den GTI. Angesichts einer 18,7-kWh-Batterie und einem Strombedarf von 11,7 kWh kommt der E-Up (60 kW/82 PS) bis zu 160 Kilometer weit. Auch bei ihm ist das Tempo mit Rücksicht auf den Stromdurst bei 130 km/h gedeckelt.
Der Garant – Kia Soul EV: Sieht aus wie ein Van, ist aber keiner. Dafür besitzt das südkoreanische, 4,14 Meter lange Modell, zu haben ab 29 940 Euro, die Möglichkeit, Heizungsund Lüftungssystem auf der Beifahrerseite vollständig abzuschalten – was bei Fahrten ohne Passagiere Energie spart. Kia gibt bei einem Verbrauch von 14,3
kWh eine Maximalreichweite von 250 Kilometern an, die Batterie besitzt eine Kapazität von 30 kWh. Schneller als 145 km/h gehts auch im Soul EV (81 kW/110 PS) nicht, dafür bekommen Kunden wie bei allen Kia-Modellen sieben Jahre Herstellergarantie.
EU-Topseller – Renault Zoe 22 kWh: Europas meistverkauftes E-Auto, mit 4,09 Meter Länge ebenfalls eher ein Stadtauto, kostet ab 30 100 Euro, wer die 41-kWhVersion ordert, muss 4000 Euro addieren. Beide Versionen (68 kW/92 PS) sind mit 13,3 kWh auf 100 Kilometer und einer Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h angegeben. Den Unterschied macht die Reichweite mit bis zu 240 Kilometern respektive 400 Kilometern. Meistverkauftes E-Auto bedeutet: knapp 32 000 Einheiten und damit immer noch ein Bruchteil der meisten Pkw mit Verbrennungsmotor. Wer die Antriebsbatterie mietet, kann den Zoe schon ab 22 100 Euro bekommen.
Der Stromsparer – Hyundai Ioniq Electric: Mit mindestens 31 635 Euro (bis 30.06., danach 33 300 Euro) nicht das günstigste E-Auto, aber eines der überzeugendsten. Die Fahrleistungen sind mit maximal 165 km/h und einer Beschleunigung von unter zehn Sekunden für einen Stromer vorzeigbar. Zugleich hält sich der 4,47 Meter lange Südkoreaner (88 kW/120 PS) mit dem Lithium-Polymer-Akku (28 kWh) beim Stromverbrauch sehr zurück und überbietet den sehr guten Katalogwert von 11,5 kWh nicht über Gebühr. Die Normreichweite geht mit 280 Kilometern in Ordnung. Mehr noch gilt das für die Serienausstattung mit einem bis Stillstand funktionierenden Abstandstempomat – was den höheren Einstiegspreis relativiert.
Mit E-Pedal – Nissan Leaf: Mit knapp 4,50 Meter fährt der Japaner wie der Hyundai in der Kompaktklasse, und er beschleunigt in zwei Sekunden weniger. Seit der aktuellen Zweitauflage (110 kW/150 PS) kann das weltweit meistverkaufte E-Auto in vielen Fahrsituationen ausschließlich mit dem Gaspedal gefahren werden – dank kräftiger Rekuperationsbremswirkung. Der Stromer mit dem E-Pedal kostet ab 31 950 Euro, bietet dank 40-kWh-Akku bei einem Verbrauch von 19,4 kWh bis zu 415 Kilometer Aktionsradius (gemäß WLTP-Messverfahren) und beschleunigt auf maximal 144 km/h. Angekündigt ist eine 60-kWh-Version für 500 Kilometer Reichweite. Doch dürfte empfindlich teurer werden.