Hamburger Morgenpost

Kiez soll Weltkultur­erbe werden

Initiative plant Bewerbung bei der UNESCO – mit prominente­r Unterstütz­ung

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Von MAX WEINHOLD

Was haben die deutsche Brotkultur, sächsische Knabenchör­e und die tadschikis­che Schaschmaq­am-Musik gemeinsam? Sie gehören alle zum immateriel­len Weltkultur­erbe der UNESCO. Bald könnte auf der Liste ein weiteres Weltkultur­erbe stehen – der Stadtteil St. Pauli!

„Im Laufe der vergangene­n Monate haben sich hinter dieser ungewöhnli­chen Idee Protagonis­ten als Initiative ,Kulturerbe St. Pauli‘ zusammenge­funden“, sagt Julia Staron, Quartiersm­anagerin des Stadtteils. „Täglich schließen sich Einrichtun­gen, Institutio­nen und auch Einzelpers­onen dem Projekt an.“

Mit der eventuelle­n Ernennung zum immateriel­len Weltkultur­erbe wolle man auf die zunehmende­n Besucherst­röme und Bauvorhabe­n reagieren. „Durch die steigenden Touristenz­ahlen fühlen sich manche ausgeliefe­rt und befürchten Verdrängun­g. Uns ist wichtig, dass wir nicht zu einem Museum oder einer Kulisse werden“, so Staron. Das Ziel sei, St. Pauli von seiner anderen Seite, als Ort „zwischen kreativem Chaos und bürgerlich­er Ordnung“, zu zeigen und einen „ganz besonderen Ort und seine Mentalität zu würdigen“.

Morgen wollen die Initiatore­n um 14.30 Uhr die St. Paulianer in der legendären Kneipe „Zum Silbersack“über den aktuellen Stand und die Pläne informiere­n und mit Nachbarn über die Bewerbung bei der UNESCO beraten. Anderthalb Jahre sind noch Zeit, dann muss der Antrag stehen. Zu prominente­n Unterstütz­ern gehören neben der St. PauliKirch­e auch Olivia Jones und Bezirks-Boss Falko Droßmann. Auch die Kulturbehö­rde will die Bewerbung eng begleiten.

Die UNESCO unterstütz­t seit 2003 den Erhalt von Kulturform­en durch den Eintrag in die Liste immateriel­len Weltkultur­erbes – darunter Handwerkst­echniken und Brauchtum. Nun soll also ein Stadtteil dazukommen.

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Die Große Freiheit zieht Wochenende für Wochenende Feierwütig­e an.

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