Paddel-Drama auf dem Badesee
Vermisster (61) ist tot. Ein Profi warnt vor Gefahren des Sports
Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK UND RÜDIGER GAERTNER
Es sollte ein ganz entspannter Abend werden: Ein Paar fuhr Montagabend an den Hohendeicher See. Der Mann (61), ein Hobby-Stand-up-Paddler, schnappte sich Board und Paddel und ging ins Wasser. Seine Freundin, die mit dem gemeinsamen Hund einen Spaziergang machen wollte, schaute ihrem Partner noch hinterher. Es war das letzte Mal, dass sie ihn lebend sah.
Als die Frau wieder zurück ans Ufer kam, war von ihrem Freund weit und breit nichts zu sehen. Sie rief gegen 21.30 Uhr Polizei und Feuerwehr.
Die Kräfte suchten aus der Luft mit einem Helikopter den See ab, auch eine Wärmebildkamera wurde eingesetzt. Zudem schwammen Taucher im Wasser, ein Feuerwehrboot mit Sonar durchkämmte das Gebiet. Doch von dem 61Jährigen fehlte jede Spur. Nur seine Schwimmutensilien wurden in Ufernähe auf dem Wasser treibend gefunden.
Gestern wurde die Suche fortgesetzt. Um kurz vor 14 Uhr dann der grausige Fund: Taucher zogen eine Männerleiche aus dem Wasser. Auch die Frau war vor Ort. Sie wurde von Seelsorgern betreut. Auf eigenen Wunsch identifizierte sie am Nachmittag den Toten. Über die Unfallursache ist noch nichts bekannt. Die Polizei ermittelt.
Immer wieder verunglücken Steh-Paddler, in Hamburg war es laut Polizei jedoch der erste Todesfall. Trainer Frank Heinemann warnt vor den Gefahren: „Der Sturz ins kalte Wasser, keine Rettungsweste – all das ist gefährlich.“Wichtig: „Paddler sollten eine Sicherungsleine tragen – gerade wenn sie alleine auf großen Gewässern sind.“