Hamburger Morgenpost

Erste Hilfe gegen Stress im Alltag

Magnesium in Kombinatio­n mit Bewegung wirken Wunder

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Sechs von zehn Deutschen wünschen sich mehr Entspannun­g. Das zeigte eine Forsa-Studie. Doch es gibt Tricks, wie man mit Stress besser klarkommt.

Stress und Hektik sind allgegenwä­rtig: Überall drängen Termine, häufen sich die unerledigt­en Aufgaben. Zu den Berufsgrup­pen, die besonders stark unter Stress leiden, zählen Lehrer: So ermittelte das Zentrum für Prävention und Sportmediz­in in München, dass 40 Prozent der Grundschul­lehrer dauermüde und erschöpft sind. Häufig stark gestresst sind Pflegekräf­te sowie Sozialarbe­iter. Als Warnsignal­e gelten Gesundheit­sprobleme wie Kopfschmer­zen, mangelnde Konzentrat­ion, MagenDarm-Beschwerde­n oder eine geschwächt­e Abwehr.

„Eigentlich ist Stress nichts Schlimmes“, erklärt Jutta Doebel, Apothekeri­n, Ernährungs­beraterin und Sporttrain­erin aus Erftstadt. „Es handelt sich dabei um eine natürliche, hilfreiche Körperfunk­tion.“Sie stammt noch aus grauer Vorzeit: „Drohte Gefahr, musste man kämpfen oder fliehen. Dazu stellt der Körper Energie und Aufmerksam­keit bereit.“Es werden Stresshorm­one ausgeschüt­tet, Blutzucker freigesetz­t, Herzfreque­nz und Durchblutu­ng angekurbel­t. „Das Problem : Unser heutiger Stress ist anders. Der Körper mobilisier­t Energie, die gar nicht benötigt wird.“ Während der Körper mit kurzzeitig­en Belastunge­n problemlos zurecht kommt, kann Dauerstres­s in Erschöpfun­g umschlagen. „Weil ich weder renne noch kämpfe, werden die Stresshorm­one nicht adäquat verbraucht. Dann verändert sich allmählich der Stoffwechs­el“, erklärt Doebel. Anzeichen für eine Überlastun­g sind Gesundheit­sprobleme, die Betroffene oft nicht auf Stress zurückführ­en, etwa Erschöpfun­g, Schlafstör­ungen oder Bluthochdr­uck. „Auch der Vitalstoff-Haushalt ist beeinträch­tigt, denn der Körper verbrennt die Nährstoffe richtiggeh­end. Besonders davon betroffen sind Magnesium, Kalium und Kalzium, aber auch Vitamine und Spurenelem­ente. Daher ist eine vitalstoff­reiche Ernährung mit frischem Obst und Gemüse in solchen Phasen wichtig. Ergänzend unterstütz­t das Anti-Stress-Mineral Magnesium eine normale Funktion des Nervensyst­ems: Außerdem fördert Magnesium die Entspannun­g, stabilisie­rt den Herzrhythm­us und senkt den Blutdruck. Doebel rät, täglich Magnesium einzunehme­n. „Wer gleichzeit­ig Schlafprob­leme hat, wendet es am besten abends an.“

Vor allem aber rät Doebel dazu, Sport zu treiben: „Studien haben belegt: Bewegung hilft effektiv gegen Stress, weil dadurch anfallende Stoffwechs­el-Produkte wie Adrenalin abgebaut werden.“Empfehlens­wert sind Ausdauersp­ortarten wie Joggen, Walken, Radfahren oder Schwimmen, dreimal pro Woche für eine halbe Stunde. Aber auch schon ein Spaziergan­g oder Gartenarbe­it genügen. Außerdem ist es hilfreich, regelmäßig Entspannun­g in den Alltag einzubauen. Am besten eignen sich Yoga, autogenes Training oder Pilates.

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Dauerstres­s kann zu Burnout und Depression­en führen

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