Gomez darf Gas geben
Routinier verdrängt Werner. Beginnt Brandt?
Er ist schon auf Betriebstemperatur. Erst gab Mario Gomez in der Nähe des Teamhotels Vollgas, als er auf einem Mini-Motorrad durch die Gegend düste. Heute will er den Schwung nutzen und über die Schweden hinwegfegen. Deutschlands Sturm-Rammbock darf von Beginn an ran!
Die Signale waren eindeutig. Bereits am Donnerstag war das Training des deutschen Teams stark auf Gomez zugeschnitten, gestern wiederholte Joachim Löw das Prozedere. Beim Geheimtraining, das die MOPO beobachtete, durfte der 32-Jährige in der Startelf ran. Es wäre schon sehr überraschend, wenn der Stuttgarter dann heute Abend auf der Bank Platz nehmen müsste.
Gut drauf ist er, jetzt, da das Mexiko-Spiel abgehakt ist. Die Stimmung ist besser, seit das Video-Studium beendet wurde, verriet Gomez. „Wenn du vorher immer die Bilder siehst, was alles schlecht gelaufen ist, hast du kein so gutes Gefühl.“Nun aber geht der Blick nach vorn. Und Gomez ist sicher: „Wir haben noch immer eine sehr starke Mannschaft mit wahnsinnig guten Spielern.“
Gomez sieht sich selbst nicht mehr unbedingt auf diesem Niveau. Im Herbst lobte er Timo Werner als seinen Nachfolger in den Himmel. Heute aber verdrängt der Alte den Jungen, damit den Schweden sprichwörtlich die Stirn geboten wird.
Wird Gomez zum Tor-Öffner? Das klappte schon mal ganz gut. Vor zwei Jahren fand Löws Team bei der EM auch zwei Spiele lang nur schwer den Weg zum Tor, entwickelte zu wenig Gefahr. Das änderte sich mit Gomez gegen Nordirland. Der Routinier traf zum 1:0-Sieg.
Übrigens: Vieles spricht dafür, dass Gomez mit Julian Brandt einen neuen Vorbereiter erhält. Der Leverkusener trainierte gestern im Stamm, könnte den Vorzug vor Julian Draxler und Marco Reus erhalten.