Ducksch macht St. Pauli reich
Für 2,2 Millionen Euro nach Düsseldorf. Stürmer-Karussell in Wallung
Noch ist der letzte Vorhang nicht gefallen, doch im Transfer-Theater ist das Stück „Will ein Ducksch nach Düsseldorf“inzwischen im letzten Akt angekommen. Gerade noch rechtzeitig vor dem ersten FC St. Pauli-Pflichttermin der neuen Saison.
Am Sonntag werden sie – ausgenommen WM-Teilnehmer Aziz Bouhaddouz – alle wieder beisammen sein. Wenn am „StrandPauli“an der Hafenstraße das Finale der „Kiez Champion“-Turnierreihe steigt, wird die komplette Profi-Riege des FC St. Pauli zugegen sein, zum Abschluss auch noch gegen das Siegerteam antreten. Lange musste man annehmen, dass auch Marvin Ducksch bei der Veranstaltung aufdribbeln wird, auch wenn dem niemand etwas Positives hätte abgewinnen können. Doch das Szenario wurde abgewendet.
Noch fehlen die Unterschriften, aber der Wechsel des 24-Jährigen zu Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ist fix. Bis Sonntag sollen auch die Formalien vom Tisch und der Deal offiziell sein, der St. Pauli dank des harten Verhandlungsstils vorübergehend reich machen wird: Knapp 2,2 Millionen Euro an fixer Ablöse haben Sportchef Uwe Stöver und Co. nach MOPO-Informationen herausgeholt. Dazu kämen im Erfolgsfall (Klassenerhalt, Weiterverkauf) noch weitere erquickende Sümmchen.
Nun will der Kiezklub die Kohle nicht horten, sondern sinnvoll in mindestens einen neuen Angreifer investieren. Weil Lauterns Sebastian Andersson (zu Union Berlin) vom Markt und Braunschweigs Suleiman Abdullahi zu teuer ist (soll mehr als eine Million Euro kosten, mit Nürnberg und einem belgischen Topklub haben bereits zwei Interessenten abgewunken), sind Zweitliga-erfahrene Stürmer derzeit rar gesät.
Aber egal. Durch den Verkauf von Ducksch nach wochenlangem Feilschen hat sich das Stürmer-Karussell endlich zu drehen begonnen. Nimmt man die neuen vereinseitigen Auswahlkriterien für Zugänge zum Maßstab (Führungsanspruch, Identifikation mit dem Verein), dürfte die Auswahl zwar nicht wirklich reichhaltig werden. Mit den DuckschMillionen aber hat St. Pauli endlich den finanziellen Spielraum, um überhaupt aktiv zu werden.