Hamburger Morgenpost

Neustart eines Champions

RUDERN Olympiasie­ger Eric Johannesen arbeitet in Luzern am Comeback

- Von FOLKE HAVEKOST

Zurück im Boot: Eric Johannesen, der Achter-Olympiasie­ger von 2012, startet am Wochenende bei der RotseeRega­tta in Luzern, um seinem großen Traum näher zu kommen – die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio.

„Ich bin froh, wieder im Team zu sein und internatio­nale Erfahrung zu sammeln“, sagt der Hamburger, der am Montag seinen 30. Geburtstag feiert. Zusammen mit Malte Großmann sitzt er im Zweier ohne Steuermann, denn im Deutschlan­d-Achter ist im Moment kein Platz für ihn. Nach seinem Pausenjahr 2017 verpasste er im Frühjahr die interne Ausscheidu­ng, während sein sieben Jahre jüngerer Bruder Torben sich einen Platz im Paradeboot sicherte.

Danach war der angehende Wirtschaft­singenieur wochenlang ausgeboote­t, saß in keinem Boot des Deutschen Ruder-Verbands. „Danach habe ich mir schon viele Gedanken gemacht“, blickt er auf diese kritische Phase zurück. Der frischgeba­ckene Vater blieb am Riemen, kam im Zweier ohne unter und bereut seine Pause nicht, auch wenn eine Sehnensche­idenentzün­dung ihn im vergangene­n Winter weiter zurückwarf: „Klar hatte ich Probleme, danach wieder auf das alte Niveau zu kommen. Aber nach zwei kräftezehr­enden Olympische­n Spielen war die Pause notwendig und hat dem Körper sehr gut getan.“

Der harte Kampf um einen Platz im Deutschlan­d-Achter entscheide­t sich letztlich erst 2020, bis dahin gilt es, in Form zu bleiben. Beim Weltcup-Finale in Luzern starten Johannesen und Großmann als zweites deutsches Boot. Landet das kurzfristi­ge Duo vor der internen Konkurrenz Paul Schröter und Laurits Follert, ist sogar ein Platz für die Weltmeiste­rschaft im September in Plovdiv drin.

Uwe Bender wird Johannesen­s Comeback aufmerksam verfolgen. „Es ist nicht das erste Mal, dass ein Pausenjahr einen Athleten zurückwirf­t“, sagt der Bundestrai­ner: „Wir wollen Eric unbedingt im System halten, er soll sich die Zeit nehmen, um seine Bestform zurückzuge­winnen. Dann kann er jedes unserer Boote verstärken.“

Und das bleibt Eric Johannesen­s Ziel: die Spiele in Tokio 2020. Am liebsten im Achter, am liebsten zusammen mit Bruder Torben.

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Johannesen junior: Sohn Niel kam vor sieben Wochen zur Welt.

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