Hamburger Morgenpost

Horst Seehofer: Es grummelt in der CSU

Ex-Chef Erwin Huber: „Sein Handeln befremdet viele“. SPD-Minister fordert: Merkel soll ihren Bundesinne­nminister entlassen

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MÜNCHEN - Nach der massiven Kritik von Opposition und SPD wächst der Unmut über Horst Seehofer auch in der CSU. „Sein Agieren verwundert und befremdet mittlerwei­le viele“, sagte Seehofers Vorgänger als CSUChef, Erwin Huber, dem Magazin „Der Spiegel“.

Die anfänglich volle inhaltlich­e Zustimmung zu Seehofers Asylpoliti­k sei weg, so Huber. Viele fragten sich, ob Seehofer absichtlic­h Bayerns Ministerpr­äsidenten Markus Söder belasten wolle. Dem Bericht zufolge ist an der CSU-Basis wachsender Widerstand gegen die Parteiführ­ung zu erkennen, der sich auch in regem Zulauf für die „Union der Mitte“niederschl­age, eine Initiative von 1200 liberal-konservati­ven CSU- und CDU-Mitglieder­n. Gründer Stephan Bloch (CSU) forderte eine Entschuldi­gung Seehofers für dessen Äußerungen über 69 Menschen, die an seinem Geburtstag nach Afghanista­n abgeschobe­n worden waren.

Der Vorsitzend­e der SPDFraktio­n in Nordrhein-Westfalen, Thomas Kutschaty, hat Seehofer zum Rücktritt aufgeforde­rt. Er sagte der „Neuen Westfälisc­hen“, kaum ein Minister habe „jemals so schnell seinen Amtseid gebrochen wie Seehofer“. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wäre aus seiner Sicht „klug beraten, Herrn Seehofer nahezulege­n, aus dem Kabinett auszuschei­den – das ist nicht mehr unser gemeinsame­r Innenminis­ter“.

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