Eine Trattoria wie in Süd-Apulien
Im „Salento“an der Osterstraße serviert Mirco Gottardo italienische Klassiker
Salento, so heißt die Region im Süden Apuliens, die den Absatz des italienischen Stiefels bildet – und die nach langem Dornröschenschlaf als Bilderbuch-Italien mit gehobenem Tourismus gilt. „Salento“, das ist auch der Name der Trattoria, die Mirco Gottardo seit 2006 an der Osterstraße betreibt. Der Patrone stammt aus Lecce, dem Zentrum des Stiefelabsatzes.
Zwei Jahre lang war die Osterstraße, die Schlagader von Eimsbüttel, eine Baustelle: „Da haben wir ganz schön gelitten“, erzählt Mirco Gottardo, „aber jetzt ernten wir die Früchte.“Tatsächlich wirkt die breite Promenade vor der Trattoria wie eine mediterrane Piazza. Jetzt, an den warmen Sommerabenden, sitzen die Gäste auf dem Gehweg, an Tischen mit gewürfelten Tischdecken und Stühlen mit geflochtener Sitzfläche. „Das erinnert mich an meine Heimat“, sagt Mirco Gottardo, der seit 1992 in der Hamburger Gastro-Szene mitmischt und die Trattoria zusammen mit Ehefrau Anja betreibt.
Neben der Karte wird auch eine große schwarze Tafel an den Tisch gebracht, mit 25 Gerichten. Die vegetarische Auswahl ist klein, aber fein. Wir beginnen mit Funghi trifolati (9,50 Euro), gebratene Pilze mit Rosmarin und Knoblauch. Ein italienischer Klassiker, der eigentlich mit Petersilie serviert wird und durch die Kombination mit Rosmarin und Knoblauch einen interessanten Twist bekommt. Ein gelungener Einstieg. Auch die zweite Vorspeise, der mit Honig überbackene Ziegenkäse (9,50 Euro), zeugt von sorgfältig ausgewählten Zutaten.
Die Hauptgerichte: Pizza Pazza (14,50 Euro) und frische Pasta aus dem Parmesanlaib mit Trüffeln (20,50). Dazu einen hellgelben fruchtigen Weißwein aus Sizilien, aus Trauben der Sorte Grillo (Glas 5 Euro).
Der Pizzabäcker, verrät Gottardo, stammt ebenfalls aus Lecce. „Ein Zufall“– aber der Mann weiß, was er tut. Die Pizza Pazza kommt knusprig dünn, belegt mit Mozzarella, Ziegenkäse, Feige, Rucola und Parmesan. Eine originelle Kreation, die mit verschiedenen Konsistenzen und Geschmäckern spielt. Tutto bene. Für die Pasta im Parmesanlaib kommt der Padrone an den Tisch, rührt die warme Pasta – zwei hausgemachte Sorten – temperamentvoll durch den ausgehöhlten Laib. Das Ergebnis: eine cremige Gaumenfreude. Nur der großzügig darübergeraspelte Trüffel ist schwach auf der Brust. Zum Abschluss einen Schokokuchen. Aaaaah... Italienische Küche wie aus dem Bilderbuch. Die „Trattoria Salento“macht ihrem Namen Ehre.
➤ „Trattoria Salento“: Osterstr. 52, Mo-Sa ab 18 Uhr, So Ruhetag. Tel. 28 51 40 05