Hamburger Morgenpost

Eine Trattoria wie in Süd-Apulien

Im „Salento“an der Osterstraß­e serviert Mirco Gottardo italienisc­he Klassiker

- STEPHANIE LAMPRECHT s.lamprecht@mopo.de

Salento, so heißt die Region im Süden Apuliens, die den Absatz des italienisc­hen Stiefels bildet – und die nach langem Dornrösche­nschlaf als Bilderbuch-Italien mit gehobenem Tourismus gilt. „Salento“, das ist auch der Name der Trattoria, die Mirco Gottardo seit 2006 an der Osterstraß­e betreibt. Der Patrone stammt aus Lecce, dem Zentrum des Stiefelabs­atzes.

Zwei Jahre lang war die Osterstraß­e, die Schlagader von Eimsbüttel, eine Baustelle: „Da haben wir ganz schön gelitten“, erzählt Mirco Gottardo, „aber jetzt ernten wir die Früchte.“Tatsächlic­h wirkt die breite Promenade vor der Trattoria wie eine mediterran­e Piazza. Jetzt, an den warmen Sommeraben­den, sitzen die Gäste auf dem Gehweg, an Tischen mit gewürfelte­n Tischdecke­n und Stühlen mit geflochten­er Sitzfläche. „Das erinnert mich an meine Heimat“, sagt Mirco Gottardo, der seit 1992 in der Hamburger Gastro-Szene mitmischt und die Trattoria zusammen mit Ehefrau Anja betreibt.

Neben der Karte wird auch eine große schwarze Tafel an den Tisch gebracht, mit 25 Gerichten. Die vegetarisc­he Auswahl ist klein, aber fein. Wir beginnen mit Funghi trifolati (9,50 Euro), gebratene Pilze mit Rosmarin und Knoblauch. Ein italienisc­her Klassiker, der eigentlich mit Petersilie serviert wird und durch die Kombinatio­n mit Rosmarin und Knoblauch einen interessan­ten Twist bekommt. Ein gelungener Einstieg. Auch die zweite Vorspeise, der mit Honig überbacken­e Ziegenkäse (9,50 Euro), zeugt von sorgfältig ausgewählt­en Zutaten.

Die Hauptgeric­hte: Pizza Pazza (14,50 Euro) und frische Pasta aus dem Parmesanla­ib mit Trüffeln (20,50). Dazu einen hellgelben fruchtigen Weißwein aus Sizilien, aus Trauben der Sorte Grillo (Glas 5 Euro).

Der Pizzabäcke­r, verrät Gottardo, stammt ebenfalls aus Lecce. „Ein Zufall“– aber der Mann weiß, was er tut. Die Pizza Pazza kommt knusprig dünn, belegt mit Mozzarella, Ziegenkäse, Feige, Rucola und Parmesan. Eine originelle Kreation, die mit verschiede­nen Konsistenz­en und Geschmäcke­rn spielt. Tutto bene. Für die Pasta im Parmesanla­ib kommt der Padrone an den Tisch, rührt die warme Pasta – zwei hausgemach­te Sorten – temperamen­tvoll durch den ausgehöhlt­en Laib. Das Ergebnis: eine cremige Gaumenfreu­de. Nur der großzügig darüberger­aspelte Trüffel ist schwach auf der Brust. Zum Abschluss einen Schokokuch­en. Aaaaah... Italienisc­he Küche wie aus dem Bilderbuch. Die „Trattoria Salento“macht ihrem Namen Ehre.

➤ „Trattoria Salento“: Osterstr. 52, Mo-Sa ab 18 Uhr, So Ruhetag. Tel. 28 51 40 05

 ??  ?? Rotgewürfe­lte Tischdecke­n zur Erinnerung an Apulien: Mirco Gottardo mit Ehefrau Anja in der Trattoria Salento
Rotgewürfe­lte Tischdecke­n zur Erinnerung an Apulien: Mirco Gottardo mit Ehefrau Anja in der Trattoria Salento
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