Drei Huren mussten für den Killer von Steilshoop anschaffen
Weiss O. wollte eine große Nummer im Rotlichtmilieu sein. Was führte zu dem tödlichen Streit?
Er posierte nicht nur wie ein Zuhälter, sondern war offenbar auch tief ins Rotlichtmilieu verstrickt: Weiss O., der Todesschütze von Steilshoop, ließ nach MOPO-Informationen drei Huren für sich anschaffen. Doch waren Schulden wirklich der Auslöser für den tödlichen Streit zwischen ihm und Nehmat H.? Ein Angehöriger des Erschossenen bestreitet dies.
Eigentlich waren Nehmat H. (26) und Weiss O. (23) mal enge Freunde, besuchten sich sogar gegenseitig bei Hochzeiten und anderen Familienfeiern. Trotzdem hat Weiss O. seinen Ex-Kumpel wohl regelrecht hingerichtet am vergangenen Freitag.
Nach MOPO-Informationen sprach der Täter Nehmat H. auf dem Parkplatz vor dem „Mc Fit“- Studio an. Der drehte sich um, dann fielen die Schüsse. Als H. zu Boden sackte, soll O. sich über ihn gebeugt haben: „Er hat ihn dann eiskalt mit einem Kopfschuss hingerichtet“, berichtet ein Angehöriger des Opfers.
Gestern hatte die MOPO berichtet, dass Weiss O. sich gern in typischen ZuhälterPosen ablichtete und in den Sozialen Medien (dort nannte er sich Maleeq J.) mit den Bildern angab. Jetzt bestätigt sich dieses Bild: Aus Milieukreisen heißt es, drei Damen hätten für ihn angeschafft, eine in einem Edelbordell im Umland, zwei in der Herbertstraße. Eine der Huren soll sogar seinen Namen im Gesicht tätowiert haben.
Was verwundert: Überall im Umfeld der Beteiligten heißt es, die Familie H. sei eher gut betucht, der Friseurladen und das Café des Opfers seien gut gelaufen. Woher dann die Schulden beim Täter, die als Grund für den Mord genannt werden?
Enge Angehörige von Nehmat H. haben sich bei der MOPO gemeldet, sagen: Nein, die Sache mit den Schulden stimmt so nicht. Eigentlich sei es um einen ganz anderen Streit gegangen, dessen Anlass ein bereits bezahltes, aber nicht ausgeführtes Tattoo gewesen sein soll, ein Mitglied der Familie von Weiss O. soll involviert gewesen sein. Der Streit schaukelte sich hoch, plötzlich ging es um Verrat und Fragen der Ehre.
„Wenn wir uns sehen, musst du mich umbringen, oder ich bringe dich um“, soll Weiss O. seinem späteren Opfer per Sprachnachricht mitgeteilt haben. Dann fielen am Freitagnachmittag die tödlichen Schüsse in Steilshoop.
Auf MOPO-Nachfrage erklärt die Polizei allerdings, dass das Opfer nach ihrem Ermittlungsstand Schulden beim Täter gehabt haben soll.