Hamburger Morgenpost

Große Koks-Rad drehen

- OD

Prozess gegen die beiden Männer. Bereits im Herbst 2017 bestellten die Ex-Häftlinge nach Ansicht der zuständige­n Ermittlung­sbehörden das Kokain bei bisher unbekannte­n Lieferante­n.

In Schläuchen wurde das Pulver in zwei Hohlräumen des Transport-Containers deponiert, diese wurden anschließe­nd mit Metallplat­ten verschloss­en. Zur Tarnung orderte der Geschäftsm­ann Romanus L. dazu 20 Paletten Dachziegel­n aus Ecuador. L. ist kein unbeschrie­benes Blatt. Egal ob er Autos nach Afrika verkaufen oder Milchpulve­r nach China verschiffe­n wollte, er versuchte schon oft als Kaufmann sein Glück, verhielt sich dabei nicht immer gesetzestr­eu. Im Prozess verweigert er die Aussage.

Zum Auftakt bestreitet Bilal M., etwas mit dem hochprozen­tigen Kokain (Reinheitsg­rad 88,2 Prozent) zu tun zu haben. Er sagt dazu in seiner Erklärung: „Ich habe mit dem Koks nichts zu tun.“

Er habe die Lagerhalle kaufen und weiterverm­ieten wollen, Romanus L. habe Interesse gezeigt, so der gebürtige Libanese.

Im Auftrag von L. habe er auch den Container in Empfang genommen. Einzig zu einem in der Lagerhalle gefundenen gestohlene­n Maserati bekennt er sich. Er habe ihn für einen Freund dort gelagert, wusste jedoch, dass das Auto Diebesgut sei. Das Urteil für die beiden Männer wird für Ende August erwartet, Bilal M. bleibt vorerst in Untersuchu­ngshaft.

 ??  ?? Romanus L. (68) äußert sich vor Gericht nicht. Der Mitangekla­gte Bilal M. belastet ihn.
Romanus L. (68) äußert sich vor Gericht nicht. Der Mitangekla­gte Bilal M. belastet ihn.

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